Am 13. September 2019 hat am Anhaltischen Theater in Dessau Wassily Kandinskys Farboper „Violett“ Premiere.

Theater als höchste ästhe­ti­sche Kunst

von Ruth Renée Reif

26. September 2019

Als junger Student der Volks­wirt­schaft hörte in Moskau Wagners Lohen­grin. „Ich konnte alle meine Farben sehen“, beschrieb er den Eindruck. „Es wurde mir bewusst, dass Malerei die gleiche Macht wie Musik besitzt.“ So war das Theater für ihn die höchste ästhe­ti­sche Kunst, die idea­ler­weise die bildenden Künste, Musik, Tanz und Dich­tung vereinte. Zwischen 1908 und 1914 schrieb er fünf Bühnen­kom­po­si­tionen, Grüner Klang, Schwarz und Weiß, Schwarze Figur, Gelber Klang sowie die Farb­oper Violett, von der 1927 ein Abschnitt in der Zeit­schrift Bauhaus erschien. Asso­ziativ verband er darin Bilder­folgen, wobei er das Wort stel­len­weise als reinen Klang­wert zum Einsatz brachte. Die Elemente Farbe und Form, Text, Raum und Klang sowie Bewe­gung sollten gleich­wertig zusam­men­wirken. Wie er sich das vorstellte, erläu­terte er zehn Jahre später in dem Aufsatz Über die abstrakte Bühnen­syn­these.

Schreibt Musik zu Wassily Kandinskys 
Farboper „Violett“: Ali N. Askin
(© Florian Liedel).

Im Rahmen des Festi­vals Bühne TOTAL der Stif­tung Bauhaus setzt die Regis­seurin und Choreo­grafin das Werk mit Kerstin Schweer und szenisch um. Für die Musik von , die dabei zur Urauf­füh­rung gelangt, steht Sebas­tian Kenner­knecht am Pult. 

Weitere Auffüh­rung gibt es am 14. und 15. September 2019 sowie am 19., 20. und 21. Juni 2020.

Infor­ma­tionen: www​.anhal​ti​sches​-theater​.de