News | 31.10.2021

Tobias Kratzer insze­niert Carl Niel­sens „Maske­rade“

von Redaktion Nachrichten

31. Oktober 2021

Die dänische Oper "Maskerade" von Carl Nielsen feiert außerhalb Dänemarks ihre Premiere im Frankfurter Opernhaus mit hervorragenden Sängern und einer lebhaften Inszenierung.

Dass die däni­sche Natio­nal­oper „Maske­rade“ erst­mals im Frank­furter Opern­haus in einer lebhaft für Tole­ranz werbenden Insze­nie­rung von zu sehen war, traf am Sonn­tag­abend beim Publikum auf helle Begeis­te­rung. Die komi­sche Oper von aus dem Jahr 1906 ist außer­halb Däne­marks eine Rarität und die Auffüh­rung Grund genug, dass zur Première eine Vertre­terin des däni­schen Hoch­adels anreiste: Die thea­ter­be­geis­terte jüngere Schwester der Königin, Prin­zessin Bene­dikte zu .

"Maskerade"

„Maske­rade“

Die drei­ak­tige Oper mit dem Text von Vilhelm Andersen, der nach Vorlage Ludvig Holbergs (1724) das Verbot der damals als sitten­ver­der­bend geltenden Masken­bälle anpran­gert, konnte die Oper bis auf zwei Ausnahmen (Susan Bullock als Magde­lone und Samuel Levine in der Rolle von Diener Arv) sämt­lich mit hervor­ra­genden Sänge­rinnen und Sängern des Ensem­bles besetzen, die alle ihre Rollen­de­büts gaben.

Heraus­ra­gend komisch agierte Bassist Alfred Reiter als verklemmter Bürger Kopen­ha­gens (Jero­nimus) und Liviu Holender in der Gestalt des wort­ge­wandt, lust­voll und trick­reich bril­lie­renden Dieners Henrik. Großes Lob auch für die ebenso virtuos wie dezent einge­setzten Gast­tänzer in der Choreo­gra­phie Kinsun Chans sowie für die kühl hinter­sin­nige Spie­gel­bühne Rainer Sell­maiers, die das Bunte, Anar­chi­sche und Wilde seiner Kostüme umso kontrast­rei­cher hervor­ste­chen ließ.

Weniger über­zeu­gend fiel dagegen das teils unge­naue Zusam­men­spiel zwischen Chor und Orchester unter dem Dirigat von aus und die etwas albern und bemüht wirkende, extra für die Produk­tion neu einge­rich­tete deut­sche Fassung Martin G. Bergers.

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