„Ravel & Chausson“, Trio Machiavelli: Claire Huangci, Solenne Païdassi, Tristan Cornut (Berlin Classics)

Trio Machiavelli

Geheim­nis­volle Leich­tig­keit

von Corina Kolbe

17. September 2020

Das Trio Machiavelli der Pianistin Claire Huangci, der Geigerin Solenne Païdassi und des Cellisten Tristan Cornut spielt Kompositionen von Maurice Ravel und Ernest Chausson.

Kurz nach Ausbruch des Ersten Welt­kriegs schrieb im Sommer 1914 sein Klavier­trio in a‑Moll. Die heitere Grund­stim­mung lässt vergessen, dass zur glei­chen Zeit auf den Schlacht­fel­dern die Kanonen donnerten. Zart hinge­tupft, erklingt das Klavier­thema am Anfang des ersten Satzes, „Modéré“. In ihrer betö­renden Schwe­re­lo­sig­keit verströmt diese Musik auch etwas zutiefst Rätsel­haftes.

Poeti­scher Zauber

Claire Huangci
Machte 2018 durch ihren Sieg beim Concours Géza Anda in von sich reden: die Pianistin Claire Huangci
(Foto: © Mateusz Zahora)

Das Trio Machia­velli versteht es, die komplex geschich­teten Rhythmen mit einem subtilen poeti­schen Zauber zu verbinden. Die aufstre­bende ameri­ka­ni­sche Pianistin Claire Huangci machte 2018 durch ihren Sieg beim Concours Géza Anda in Zürich von sich reden. In dem Ensemble musi­ziert sie mit der Geigerin Solenne Païd­assi, Preis­trä­gerin des renom­mierten Long-Thibaud-Wett­be­werbs, und dem Pariser Cellisten Tristan Cornut.

Ein Hauch fran­zö­si­scher Eleganz

Mit dem Brat­scher Adrien Bois­seau nehmen sie sich auf dem Album außerdem Ernest Chaus­sons Klavier­quar­tett in A‑Dur vor. Es ist das letzte große Kammer­mu­sik­werk des Kompo­nisten, der 1899 im Alter von nur 44 Jahren tödlich mit dem Fahrrad verun­glückte. Chausson, der heute im Schatten von , und Gabriel Fauré steht, bezeich­nete dieses Quar­tett als leicht und fast über­mütig. Das Trio Machia­velli verleiht ihm durch sein Spiel auch einen Hauch fran­zö­si­scher Eleganz.