News | 31.07.2020

Tübingen verschiebt Hölderlin-Oper auf 2022

von Redaktion Nachrichten

31. Juli 2020

Die Uraufführung der Kammeroper "Im Thurm" über den Dichter Friedrich Hölderlin wird wegen der Corona-Pandemie auf das Frühjahr 2022 verschoben.

Die für den 9. Oktober geplante Urauf­füh­rung der Kammer­oper „Im Thurm“ über den Dichter Fried­rich Hölderlin wird wegen der Corona-Pandemie auf das Früh­jahr 2022 verschoben. Das teilten die Univer­si­täts­stadt und das Landes­theater Tübingen (LTT) am Freitag mit. „Wir haben uns diese Entschei­dung nicht leicht gemacht“, sagte LTT-Inten­dant und Regis­seur Thorsten Weck­herlin. „Doch die weit­rei­chenden Hygiene- und Abstands­re­ge­lungen, die natür­lich auch auf der Bühne einge­halten werden müssen, machen eine Produk­tion mit so vielen Betei­ligten schlicht unmög­lich.“

Hölderlinturm

Hölder­lin­turm

Die künst­le­ri­schen Abstriche wären zu groß gewesen, erklärte Univer­si­täts­mu­sik­di­rektor Philipp Amelung. „Eine rein konzer­tante Auffüh­rung kommt für uns derzeit nicht in Frage und wird dem Werk nicht gerecht, zumal es um die Urauf­füh­rung einer Oper geht“, betonte er. Von der Verle­gung solle vor allem auch das Publikum profi­tieren, sagte Dagmar Waizen­egger vom Fach­be­reich Kunst und Kultur der Univer­si­täts­stadt Tübingen. Sollte die Corona-Pandemie 2022 über­standen sein, könnten deut­lich mehr Zuschauer das Stück live erleben.

Die Oper des Münchner Kompo­nisten Markus Höring ist ein Auftrags­werk der Univer­si­täts­stadt Tübingen im Rahmen des Hölderlin-Jahres 2020. Das Libretto basiert auf Gedichten, biogra­phi­schen Doku­menten wie Briefen von und an Hölderlin (1770–1843) sowie auf Auszügen aus seiner Kran­ken­akte. „Vom Tübinger Turm aus blickt der scheinbar »ver-rückte« Hölderlin in vier Tableaus, die durch seine späten Jahres­zei­ten­ge­dichte einge­rahmt werden, auf seine Lebens­ge­schichte zurück“, beschreibt das Theater das Stück.

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Fotos: Gudrun de Maddalena