News | 25.01.2021

Umfrage: Frei­schaf­fende Musiker in drama­ti­scher Lage

von Redaktion Nachrichten

25. Januar 2021

29% der Musiker in Berlin haben durch Corona keine berufliche Perspektive mehr und brauchen finanzielle Unterstützung, um ihre Existenz zu sichern. Nur 22% sehen positiv in die Zukunft. Die meisten können jedoch nicht von den "Novemberhilfen" der Regierung profitieren.

Viele frei­schaf­fende Musiker sind durch die Corona-Krise in einer drama­ti­schen Situa­tion. Bei einer Umfrage in gaben 29 Prozent an, keine beruf­liche Perspek­tive mehr zu haben. Sie planten einen Berufs­wechsel oder hätten bereits einen anderen Beruf ergriffen, teilte der Landes­mu­sikrat Berlin am Montag mit. An der Umfrage betei­ligten sich 485 Berliner Musik­schaf­fende.

Cello

Cello

Mehr als 46 Prozent gaben an, finan­zi­elle Unter­stüt­zung zu benö­tigen. Damit hofften sie, ihre beruf­liche Exis­tenz in diesem Jahr wieder aufzu­bauen. Nur 22 Prozent sehen positiv in die Zukunft und benö­tigen keine Unter­stüt­zung.

Von den teil­neh­menden Musi­kern leben den Angaben zufolge 36,5 Prozent ausschließ­lich von ihrer künst­le­ri­schen Tätig­keit. 66,6 Prozent geben auch Musik­un­ter­richt. 9,9 Prozent haben Neben­ein­künfte aus anderen Tätig­keiten.

Von den „Novem­ber­hilfen“ der Bundes­re­gie­rung könne nur wenige Musiker profi­tieren. Die meisten hätten die Unter­stüt­zung gar nicht erst bean­tragt. Als Gründe nannten die Teil­nehmer vor allem unklare Regeln (37,5 Prozent), Angst vor einer drohenden Rück­for­de­rung (27 Prozent) und zu hohe Neben­ein­künfte (27 Prozent). Ledig­lich 20 Prozent hatten bei der Antrag­stel­lung keine Probleme.

„Schnelle und unbü­ro­kra­ti­sche Hilfe ist gerade in dieser Phase der Pandemie drin­gender denn je“, erklärte die Präsi­dentin des Landes­mu­sik­rats Berlin, Hella Dunger-Löper.

© MH – Alle Rechte vorbe­halten.

Fotos: CC0 via pixabay