Amati Quartett

Uner­schöpf­li­cher Einfalls­reichtum

von Guido Krawinkel

6. Februar 2019

Das Amati Quartett widmet sich Haydns Quartettkünsten mit der gebotenen Ernsthaftigkeit, aber auch einer großen Leichtigkeit.

Diszi­plin ist eben nicht alles: Seine sechs Quar­tette op. 50 hat mit dem Beinamen „Preu­ßisch“ versehen. Sie sind dem instru­mental offenbar nicht ganz unbe­gabten Fried­rich Wilhelm II. gewidmet, der sich nicht nur der viel­apo­stro­phierten preu­ßi­schen Tugenden rühmte, sondern als kunst­sin­niger Mäzen in die Historie einging. In jeder Hinsicht tugend­haft ist auch diese Doppel-CD des Amati Quar­tetts. Die vier Strei­cher widmen sich Haydns mal überaus humo­rigen, mal ziem­lich verschmitzten Quar­tett­künsten mit der gebo­tenen Ernst­haf­tig­keit, aber auch einer großen Leich­tig­keit. Fluffig-beschwingt wird etwa das Finale des F‑Dur-Quar­tetts absol­viert, mit burschi­kosem Charme das Menuett des Es-Dur-Quar­tetts. Stets findet man das rich­tige Maß für Haydns schier uner­schöpf­li­chen Einfalls­reichtum und spielt auf höchstem Niveau.