Andreas Vollenweider

Im Jetzt

von Stefan Sell

23. Dezember 2020

Andreas Vollenweider versenkt sich auf seiner Harfe mit der Cellistin Isabel Gehweiler und dem Perkussionisten Walter Keiser in einen Strom meditativer Inspirationen.

Diese CD strömt nur so von heiterer Gelas­sen­heit, in ihrer Tiefe vergleichbar mit der des späten Henry Millers. Sinnig, medi­tativ und wahr­lich beseelt musi­ziert mit der bemer­kens­wert bril­lanten Cellistin Isabel Gehweiler und seinem langen Wegge­fährten, dem Schlag­zeuger und Perkus­sio­nisten Walter Keiser. Sprengt Vollenwei­ders Harfen­spiel seit Dekaden jegli­chen Super­lativ, hier ist er auch am Klavier zu hören, dem Instru­ment, das ihm als Kind die Tore zur Musik öffnete.

Harfenist Andreas Vollenweider
Kehrt zurück mit einer blühenden Essenz seines Wirkens: Andreas Vollenweider

Nach einer großen Schaf­fens­pause, die der Grammy-Preis­träger nach zahl­rei­chen Alben und unzäh­ligen welt­weiten Tour­neen zur inneren Einkehr nutzte, kehrt er zurück mit einer blühenden Essenz seines Wirkens. Dem Tagblatt eröff­nete er: „Das einzig Wirk­liche ist das Jetzt, und die Musik reprä­sen­tiert dieses Jetzt am besten, denn wenn wir Musik machen oder hören, sind wir ganz im Jetzt. Ein gespielter Ton ist nicht mehr hörbar und ein noch nicht gespielter Ton noch nicht. Die Vergan­gen­heit ist Erin­ne­rung und die Zukunft ist Projek­tion.” „Quiet Places” kommt zum rich­tigen Zeit­punkt – jetzt! – in eine Zeit der Neube­sin­nung.