NDR Elbphilharmonie Orchester

Vom Hall getragen

von Meike Katrin Stein

10. März 2017

Alles, was dem Klangkörper an Dynamik möglich zu sein scheint, wird in der „Sinfonie Aus der Neuen Welt“ ausgereizt und vermischt sich in der pompösen Raumakustik.

In rasantem Tempo nimmt das Orchester unter der Leitung von die Heraus­for­de­rung, die ein so bekanntes Werk – die 9. Sinfonie von – an die Inter­preten stellt, uner­schro­cken an. Alles, was dem Klang­körper an Dynamik möglich zu sein scheint, wird in der Sinfonie Aus der Neuen Welt ausge­reizt und vermischt sich in der pompösen Raum­akustik der zu einem Feuer­werk an orches­tralen Farben. Auch das anschlie­ßende Werk, das eben­falls von Dvořák stam­mende und etwas unbe­kann­tere Orches­ter­stück Helden­lied (op. 111), über­zeugt durch eine male­ri­sche Spiel­weise und ausdrucks­volles Musi­zieren, das durch den großen Hall an Fülle und Klang gewinnt. Eine der inter­pre­ta­to­ri­schen Clous der Einspie­lung ist, dass im dritten Satz bei der Wieder­ho­lung des ertsen Parts die ersten vier Takte wegge­lassen werden: Urbański fand bei der inten­siven Beschäf­ti­gung mit Manu­skript und Origi­nal­stimmen heraus, dass diese heute übliche Wieder­ho­lung vom Kompo­nisten nicht vorge­sehen war. So bekommen die Takte bei ihrer Wieder­kehr im Da Capo eine ganz neue Bedeu­tung verliehen.