Am 24. November 2019 hat an der Oper Köln Brett Deans Veroperung von Shakespeares Tragödie „Hamlet“ Premiere.

Wahn­sinn als Meta­pher

von Ruth Renée Reif

7. November 2019

Staub als Symbol der Vergäng­lich­keit zieht sich leit­mo­ti­visch durch Brett Deans (Foto oben: © Bettina Stoess) Oper Hamlet. Empha­tisch kehrt das Wort immer wieder. 2017 veroperte Dean die berühmte Shake­speare-Tragödie im Auftrag des Festi­vals von Glyn­de­bourne zu einer dichten poeti­schen Collage. An der Oper insze­niert Matthew Jocelyn, der auch das Libretto verfasste, die deut­sche Erst­auf­füh­rung. Hamlet verkör­pert David Butt Philip. Und die musi­ka­li­sche Leitung liegt in den Händen von Matthew Jocelyn, der auch das Libretto verfasste. Das Werk hebt an mit einem perkus­siven Raunen, während Sänger im Orchester durch Zischen und Wispern ein verzerrtes Gewirr von Stimmen erzeugen, wie es den Kopf eines Wahn­sin­nigen erfüllt. Dean setzt das Phänomen Wahn­sinn als Meta­pher für die marode Gesell­schaft und die von ihr defor­mierten Personen ein.

Weitere Auffüh­rungen: 27. und 30. November 2019, 5., 8., und 11. Dezember 2019
Und Infor­ma­tionen: www​.oper​.koeln/​de/