Brisante Genanalyse :
Beethoven war gar kein Beethoven

Lesezeit: 8 Min.
Porträt von Ludwig van Beethoven aus dem Jahre 1820
Erstmals haben Forscher das Genom des Komponisten Ludwig van Beethoven sequenziert. Die Befunde sind brisant, weil sie Aufschluss über die Todesursache geben. Auch aus anderen Gründen müssen Biographien nun wohl umgeschrieben werden.
Ludwig van Beethoven war die längste Zeit seines Lebens ein kranker Mann. Mit 27 Jahren bemerkte er erste Einschränkungen seines Hörvermögens und litt unter Tinnitus. Etwa zwanzig Jahre später war er völlig taub, was seine Arbeit als Komponist erschwerte, sein Auftreten als Pianist und Dirigent praktisch unmöglich machte. Zudem litt er an ungeklärten Magen-Darm-Beschwerden, die sich in schmerzhaften Koliken und lang anhaltenden Durchfallerkrankungen äußerten. In den letzten Lebensjahren beschrieben Zeitgenossen eine Verfärbung seines Gesichts, die auf eine Gelbsucht oder eine andere Lebererkrankung hindeuteten. Wir wissen, dass Beethoven mehrfach die böhmischen Bäder Franzensbad, Karlsbad und Teplitz (wo es 1812 zu einer Begegnung mit Goethe kam) aufsuchte, um durch Bäder und Trinkkuren seine Unterleibsbeschwerden zu lindern. Und wir wissen von seinen verzweifelten Versuchen, die Ertaubung aufzuhalten. Sie reichten so weit, dass er sich selbst mit Metallzylindern bei der Galvanotherapie Gleichstromstöße durch den Kopf jagte, um den Hörsinn wieder anzuregen.

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