Erika Pluhar
Erika Pluhar wurde 1939 in Wien geboren. Nach einer Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar wurde sie 1959 Mitglied des Wiener Burgtheaters. Bis zu ihrem Abschied 1999 spielte sie in fast 3000 Vorstellungen. Gastspiele führten sie u. a. an die Münchner Kammerspiele. Herausragende Bühnenerfolge hatte sie u. a. mit dem von Margarethe Krajanek nach Simone de Beauvoir dramatisierten szenischen Monolog „Eine gebrochene Frau“ und in der Hauptrolle der „Dämonen“ von Lars Noréns. Der große Durchbruch beim Publikum gelang ihr 1968 mit der Hauptrolle in Helmut Käutners Verfilmung von Guy de Maupassants „Bel ami“. Zwei Hollywood-Angebote schlug sie aus. Wim Wenders engagierte sie 1972 für die Peter-Handke-Verfilmung „Die Angst des Torwarts beim Elfmeter“. 1979 spielte sie in Marlene Dietrichs letztem Film „Schöner Gigolo, armer Gigolo". 2001 debütierte sie als Filmregisseurin mit dem Liebesfilm „Marafona“. 1974 begann sie eine zweite Karriere als Chansonsängerin und trat als Autorin hervor. 1991 publizierte sie unter dem Titel „Als gehörte eins zum anderen – eine Geschichte“ ihren ersten Roman, gefolgt von „Marisa“ (1996). 1997 veröffentlichte sie den ersten Teil ihrer Biografie „Am Ende des Gartens“. 1999 erschien ihr Roman „Mathildas Erfindungen“. Zwei Jahre darauf kam „Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?“ heraus, ein Roman über die Begegnung zweier einsamer Menschen in Prag. In das „Reich der Verluste“ begab sie sich 2005 mit dem gleichnamigen Briefroman. In ihren Romanen „Spätes Tagebuch“ (2010), „Die öffentliche Frau“ (2013) und „Anna: Eine Kindheit“ (2018) mischen sich autobiografische Erfahrungen mit Fiktion. Erika Pluhar lebt im Wiener Vorort Grinzing.