Rijksmuseum Amsterdam
Spektakuläre Vermeerausstellung
9. Februar 2023
Noch nie zuvor wurden so viele Werke Vermeers an einem Ort zusammengeführt: Das Rijksmusuem präsentiert 28 Gemälde des Delfter Meisters, darunter Leihgaben aus Japan und den USA.
Erst ein Jahr liegt die letzte große Vermeer-Ausstellung zurück. In Dresden wurden 2022 alle Strippen gezogen, um das „Brieflesende Mädchen“ und den hinter ihr entdeckten Cupido aus der Zeit der Entstehung heraus zu präsentieren. Elf Vermeers waren in der Gemäldegalerie Alte Meister zu bewundern – für Deutschland eine Sensation. Doch wenn ein Haus in der Lage ist, das Maximum an Leihgaben zusammenzubekommen, dann das Rijksmuseum in Amsterdam. Schon, weil man hier die „Dienstmagd mit Milchkrug“ und die „Briefleserin in Blau“ hegt, das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ aus dem Mauritshuis in Den Haag gehört bei einem niederländischen Großprojekt selbstredend dazu. Von sensationellen 28 Gemälden ist die Rede, das Gesamtwerk umfasst mittlerweile um die 37.
1975 waren es noch 31 anerkannte Werke. Wie es zu dieser wundersamen „Vermeerung“ kam? Allein im letzten Jahrzehnt haben Hightech-Untersuchungen dazu geführt, dass drei Bilder dem Delfter Superstar zugeordnet werden konnten. Darunter das „Mädchen mit der Flöte“ aus der National Gallery in Washington. Die dortige Kuratorin hat das Bild noch im Oktober 2022 einem Kollegen Vermeers zugeschrieben. Kurios ist das, zumal man am eigenen Haus tendenziell eher auf- als abwertet.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird man so viele Vermeers nicht mehr in einer einzigen Präsentation erleben. Auch wenn es Absagen etwa für die zentrale „Malkunst“ aus Wien – nicht transportabel – oder den „Astronomen“ aus Paris gab. Der bleibt bis zum Ende der Amsterdamer Großausstellung in Abu Dhabi. Vermutlich für sehr viel Geld. Stattdessen reist der „Geograph“ aus dem Frankfurter Städel an, das ist das nicht minder attraktive Forscher-Pendant.