Kunsthaus Graz
Besuch aus einer anderen Welt?
von Ilaria Heindrich
26. Januar 2023
Aus der Ferne betrachtet wirkt das Kunsthaus Graz wie ein skurriles Science-Fiction-Objekt, von Architekten wird es deshalb auch gern „The Friendly Alien“ genannt.
Nilpferdbaby, Stachelschwein, Walfisch oder Alien? Das Kunsthaus Graz hat so viele Kosenamen wie kaum ein zweites Gebäude. Verwunderlich ist das nicht. Schießen beim Anblick des skurrilen, futuristischen Gebildes inmitten sonst schlichter Bauwerke doch automatisch die abenteuerlichsten Assoziationen in den Kopf. Selbst Colin Fournier, der das ausgefallene Gebäude zusammen mit Peter Cook entworfen hat, sieht in dem Kunsthaus ein undefinierbares Etwas. „Es soll bewusst wie eine Artenmischung wirken, wie ein nicht klassifizierbares Hybrid, eine biomorphe Präsenz, die fremd und vertraut zu gleich ist.“
Inspiration für ihre Kreation suchten die beiden Architekten auch in der Erinnerung an ihre eigene Kindheit. In Erzählungen wie Carlo Goldonis Pinocchio fanden sie Impulse für eine kindliche Betrachtung des zu errichtenden Museumsraums. Anders als Gepetto und Pinocchio begaben sie sich jedoch freiwillig in das Innere des Walfischs. „Im schwarzen Loch des Walfischbauches findet man alles Mögliche“, sagt Cook. „Und genau das muss ein Museum sein, ein Ort, der mit unserem Wunsch nach Überraschung und dem Unerwarteten spielt.“
2023 feiert das Kunsthaus Graz sein 20-jähriges Bestehen: 2003 wurde es im Namen der Ernennung Graz zur Kulturhauptstadt errichtet. Anfang diesen Jahres übernimmt Andreja Hribernik die Geschäftsführung des Kunsthauses, das sein Jubiläum mit einem vielseitigen Ausstellungsprogramm feiert.
Erfahren Sie mehr über das Programm des Kunsthauses Graz hier:
https://www.museum-joanneum.at/presse/aktuelle-projekte/programm-2023-kunsthaus-graz