Pinakothek der Moderne

Depar­ture

von CRESCENDO Redaktion

5. März 2023

Von der Flucht ins Amsterdamer Exil sowie der späten Überfahrt in die Vereinigten Staaten. Max Beckmanns Leben war von ständigen Reisen geprägt.

Ausge­rechnet mit einem Bild­schirm endet diese Ausstel­lung. Über den spaziert Max Beck­mann fast im Eiltempo, rastlos sozu­sagen, und durch Land­schaften, die von Post­karten stammen. Die briti­sche Künst­lerin Ellen Harvey hat sich dieses witzige kleine Kino ausge­dacht, das eine Menge über den Maler erzählt. In einer Tour war Beck­mann unter­wegs, die stän­digen Orts­wechsel sind eine Art Leit­motiv seines Lebens.

Max Beck­mann: Depar­ture, 1932–35, Öl auf Lein­wand, Tripty­chon

Dieser Umstand fällt heute beson­ders ins Auge, denn die Gegen­wart ist von Migra­tion geprägt. Den Tourismus darf man dazu­nehmen. Und tatsäch­lich hat Beck­mann alle Vari­anten und gerade die extremen durch­lebt: vom genuss­vollen Reisen in die ange­sagten Feri­en­de­sti­na­tionen bis zur Flucht ins Amster­damer Exil sowie der späten Über­fahrt in die Verei­nigten Staaten. Unter diesen Gesichts­punkten erhält das Œuvre eine andere, stel­len­weise neue und unge­mein aktu­elle Tona­lität. In der Pina­ko­thek der Moderne sind dazu exem­pla­ri­sche Gemälde wie „Cabins“ mit seinen verschie­denen Zeit­ebenen, einige Sehn­suchts­land­schaften von den Nord­see­stränden bis zur Côte d’Azur und vor allem zwei gran­diose Tripty­chen versam­melt.

Max und Quappi Beck­mann in den Ferien, 1934

Einen neuen Blick eröffnen frei­lich auch die 2015 ans Haus gegan­genen Fami­li­en­nach­lässe. Also Foto­alben von Max und seiner zweiten Frau Mathilde „Quappi“ Beck­mann, Briefe, Skiz­zen­bü­cher, Filme und Berge von Ansichts­karten. Das meiste unver­öf­fent­licht, inso­fern erfahren selbst Kenner des deut­schen Expres­sio­nisten manches Über­ra­schende.

Ein Blick in die Ausstel­lung

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Max Beckmann - Departure

Bis zum 12.03.2023 in der Pinakothek der Moderne

https://www.pinakothek-der-moderne.de/ausstellungen/max-beckmann-departure/

Fotos: Bayerische Staatsgemäldesammlungen/ The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence