Pinakothek der Moderne
Departure
5. März 2023
Von der Flucht ins Amsterdamer Exil sowie der späten Überfahrt in die Vereinigten Staaten. Max Beckmanns Leben war von ständigen Reisen geprägt.
Ausgerechnet mit einem Bildschirm endet diese Ausstellung. Über den spaziert Max Beckmann fast im Eiltempo, rastlos sozusagen, und durch Landschaften, die von Postkarten stammen. Die britische Künstlerin Ellen Harvey hat sich dieses witzige kleine Kino ausgedacht, das eine Menge über den Maler erzählt. In einer Tour war Beckmann unterwegs, die ständigen Ortswechsel sind eine Art Leitmotiv seines Lebens.
Dieser Umstand fällt heute besonders ins Auge, denn die Gegenwart ist von Migration geprägt. Den Tourismus darf man dazunehmen. Und tatsächlich hat Beckmann alle Varianten und gerade die extremen durchlebt: vom genussvollen Reisen in die angesagten Feriendestinationen bis zur Flucht ins Amsterdamer Exil sowie der späten Überfahrt in die Vereinigten Staaten. Unter diesen Gesichtspunkten erhält das Œuvre eine andere, stellenweise neue und ungemein aktuelle Tonalität. In der Pinakothek der Moderne sind dazu exemplarische Gemälde wie „Cabins“ mit seinen verschiedenen Zeitebenen, einige Sehnsuchtslandschaften von den Nordseestränden bis zur Côte d’Azur und vor allem zwei grandiose Triptychen versammelt.
Einen neuen Blick eröffnen freilich auch die 2015 ans Haus gegangenen Familiennachlässe. Also Fotoalben von Max und seiner zweiten Frau Mathilde „Quappi“ Beckmann, Briefe, Skizzenbücher, Filme und Berge von Ansichtskarten. Das meiste unveröffentlicht, insofern erfahren selbst Kenner des deutschen Expressionisten manches Überraschende.
Max Beckmann - Departure
Bis zum 12.03.2023 in der Pinakothek der Moderne
https://www.pinakothek-der-moderne.de/ausstellungen/max-beckmann-departure/