Weltmuseum Wien
150 Jahre Weltausstellung
14. Juli 2023
Wien feiert 2023 das 150-Jahr-Jubiläum der Wiener Weltausstellung 1873. Aus diesem Anlass rückt auch das Weltmuseum Wien in diesem Jahr das Thema in den Fokus und lockt mit täglichen Führungen und spannenden Ausstellungen.
Die Wiener Weltausstellung von 1873 stellte eine Plattform für Begegnungen dar. Sie war die erste Weltausstellung nach der Eröffnung des Suezkanals im Jahr 1869 und bot die einzigartige Chance, wichtige Handelsbeziehungen aufzubauen.
Marokko, Ägypten, Tunesien, das Osmanische Reich und Persien waren in Wien erstmals mit eigenen Pavillons vertreten. Es entstand ein „Orientalisches Viertel“ mit Nachbauten, in denen Kunsthandwerk und Rohstoffe vorgestellt wurden. Für die Länder Westasiens bot sie die Gelegenheit, industrielle Verfahren kennenzulernen. In Wien selbst löste die Schau eine Orientmode aus: Teppiche, Gläser und Keramiken nach orientalischen Vorbildern hielten Einzug in die Wiener Haushalte.
Die Wiener Weltausstellung markierte zudem auch einen besonderen Moment in der Geschichte Japans. Nach einer von außen erzwungenen Öffnung und einer inneren Umstrukturierung des Landes befand sich Japan zur Zeit der Weltausstellung im Umbruch. Das Land hatte nach der Abschaffung des alten Feudalsystems im Zuge der Meiji-Restauration großes Interesse, sich in Europa als moderner Staat zu präsentieren. Eine in Japan gebildete Kommission, der auch Ausländer wie die Brüder Alexander und Heinrich von Siebold angehörten, stellte gemäß dem offiziell herausgegebenen Katalog über 6.000 Objekte für die Präsentation in Wien zusammen. Eines der größten Ausstellungsstücke im damaligen Japan-Pavillon und das zentrale Objekt des Japan-Raumes im Weltmuseum Wien stellt das Modell einer Daimyō-Residenz der Edo-Periode (1600–1868) dar.
Die Wiener Weltausstellung war bis zur Expo 2000 in Hannover die erste und einzige Weltausstellung im deutschsprachigen Raum.
150 Jahre Wiener Weltausstellung
https://www.wien.info/de/sightseeing/vision