Sagí Amir Gross
Eine multidimensionale Vision
von Daniel Magyer
22. Mai 2023
Der Tanzfilm »Printemps 22« von Sagí Amir Gross hatte am 19. Mai 2023 beim internationalen Moovy TanzFilmFestival im Museum Ludwig in Köln Premiere.
Printemps 22 unter der Regie und Choreografie von Sagí Amir Gross ist ein exquisites kinematografisches Kunstwerk, das die tief persönliche Reise von Laura Fridman, einer jüdischen ukrainisch-russischen Ballerina, enthüllt. Die Weltpremiere des Films findet im Museum Ludwig in Köln, als Eröffnungsveranstaltung des internationalen Moovy TanzFilmFestivals statt und verbindet Tanz, Theater und Kinematografie auf bemerkenswerte Weise.
Gross« sensible Herangehensweise wird deutlich, wenn er Fridman interviewt und ein Drehbuch, basierend auf ihrer Lebensgeschichte, verfasst. Printemps 22 offenbart einfühlsam die intime Verletzlichkeit der Ballerina vor dem Hintergrund des ukrainischen Konflikts. Die Kamerabewegungen, die um Fridman herum choreografiert sind, bieten den Zuschauern eine poetische und tief persönliche Erzählung. Sowohl Gross als auch Fridman, Künstler mit jüdischem Hintergrund, haben es geschafft, ihre intime Begegnung zu portraitieren und eine Schöpfung in Deutschland zu erschaffen. Festivaldirektorin, Kuratorin und Kunsthistorikerin Ágota Harmati lobte den Film als einen einzigartigen Ansatz, um die menschliche Seele zu ergründen und betonte seine tief berührende Wirkung.
Der Film wird von WDTanztheater produziert, einem aufregenden neuen Unternehmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen unter der Leitung von Sagí Amir Gross und József Csaba Hajzer. Die beiden haben sich während der Pandemiekrise zusammengeschlossen, um neue innovative Möglichkeiten für körperliche Arbeit durch Tanz, gesprochenes Theater, Kino und Forschung zu schaffen. Die Partnerschaft zwischen Gross und Hajzer im Rahmen des neuen Films Printemps 22 präsentiert eine hohe Spannung und den Wunsch, mehr von der neuen Arbeit des WDTanztheaters im NRW Deutschlands zu sehen. Ihre internationale Zusammenarbeit mit der GrossDanceCompany Amsterdam unterstützte die Realisierung des Films und fördert innovative künstlerische Erfahrungen.
Unter Gross« Regie bietet Printemps 22 eine multidimensionale kreative Vision. Er übernimmt die Rollen des Regisseurs, Drehbuchautors, Choreografen, Kostümdesigners und Lichtdesigners und zeigt damit seine Vielseitigkeit und künstlerische Expertise. Laura Fridmans Leistung ist wirklich bemerkenswert, da sie die Verletzlichkeit und Komplexität ihrer Rolle mit fesselnder Authentizität verkörpert, begleitet von der Musik Peter Tschaikowskis und Henry Purcells. Neben ihr liefert der katalanische Tänzer Adrian Gago Martins eine überzeugende und ergänzende Präsenz auf der Leinwand. Martins präsentiert seine Andersartigkeit, spielt mit geschlechtsneutralen Ausdrucksformen und einer starken Körperlichkeit, begleitet von der Musik alter deutscher Lieder von Zarah Leander und spanischer Musik. Insgesamt verleiht der Soundtrack dem Film eine sehr persönliche Ausstrahlung. Die Charaktere und die Musik unterstützen einander auf wunderbare Weise gegenseitig.
Michael Maurissens, der Kameramann von Printemps 22, zeigt außergewöhnliches Geschick bei der Erfassung der Essenz von Tanz und Theater. Seine Kameraarbeit, in Zusammenarbeit mit Gross, folgt den anmutigen Bewegungen der Darsteller und vermittelt effektiv die emotionale Tiefe jeder Szene. Das Ergebnis ist ein visuell beeindruckendes Erlebnis, das die Erzählung verstärkt und die Verbindung des Publikums zur Geschichte vertieft.
Printemps 22 ist nicht einfach nur ein Film, sondern ein Zeugnis von Gross« künstlerischer Philosophie, bekannt als Physical Script, und des neuen Unternehmens WDTanztheater. Diese Herangehensweise vereint die Welten von interdisziplinären Film- und Bühnenwerken und kulminiert in einer einzigartigen und unvergesslichen kinematografischen Erfahrung. Der Film verkörpert Gross« Engagement, die Grenzen von Kreativität und Erzählkunst zu erweitern.
Zusammenfassend ist Printemps 22 ein kinematografisches Juwel, das die Zuschauer in die Welt von Sagí Amir Gross, Michael Maurissens, József Csaba Hajzer und das WDTanztheater entführt. Ihre gemeinsamen Anstrengungen haben zu einer visuell beeindruckenden und emotional berührenden Schöpfung auf Film geführt. Es ist ein Beweis für die Kraft der Kunst, die menschliche Erfahrung einzufangen und einen bleibenden Eindruck beim Publikum zu hinterlassen.
Veranstaltungstermine und weitere Informationen zum WDTanztheater: www.wdtanztheater.de