Rijksmuseum Amsterdam

Spek­ta­ku­läre Vermeer­aus­stel­lung

von CRESCENDO Redaktion

9. Februar 2023

Noch nie zuvor wurden so viele Werke Vermeers an einem Ort zusammengeführt: Das Rijksmusuem präsentiert 28 Gemälde des Delfter Meisters, darunter Leihgaben aus Japan und den USA.

Erst ein Jahr liegt die letzte große Vermeer-Ausstel­lung zurück. In Dresden wurden 2022 alle Strippen gezogen, um das „Brief­le­sende Mädchen“ und den hinter ihr entdeckten Cupido aus der Zeit der Entste­hung heraus zu präsen­tieren. Elf Vermeers waren in der Gemäl­de­ga­lerie Alte Meister zu bewun­dern – für Deutsch­land eine Sensa­tion. Doch wenn ein Haus in der Lage ist, das Maximum an Leih­gaben zusam­men­zu­be­kommen, dann das Rijks­mu­seum in Amsterdam. Schon, weil man hier die „Dienst­magd mit Milch­krug“ und die „Brief­le­serin in Blau“ hegt, das „Mädchen mit dem Perlen­ohr­ring“ aus dem Maurit­shuis in Den Haag gehört bei einem nieder­län­di­schen Groß­pro­jekt selbst­re­dend dazu. Von sensa­tio­nellen 28 Gemälden ist die Rede, das Gesamt­werk umfasst mitt­ler­weile um die 37.

Mädchen unter­bro­chen bei ihrer Musik (1659–61) Öl auf Lein­wand. The Frick Coll­ec­tion. New York.

1975 waren es noch 31 aner­kannte Werke. Wie es zu dieser wunder­samen „Vermee­rung“ kam? Allein im letzten Jahr­zehnt haben High­tech-Unter­su­chungen dazu geführt, dass drei Bilder dem Delfter Super­star zuge­ordnet werden konnten. Darunter das „Mädchen mit der Flöte“ aus der National Gallery in Washington. Die dortige Kura­torin hat das Bild noch im Oktober 2022 einem Kollegen Vermeers zuge­schrieben. Kurios ist das, zumal man am eigenen Haus tenden­ziell eher auf- als abwertet.

Ein Blick in die Ausstel­lung

Mit einiger Wahr­schein­lich­keit wird man so viele Vermeers nicht mehr in einer einzigen Präsen­ta­tion erleben. Auch wenn es Absagen etwa für die zentrale „Malkunst“ aus Wien – nicht trans­por­tabel – oder den „Astro­nomen“ aus Paris gab. Der bleibt bis zum Ende der Amster­damer Groß­aus­stel­lung in Abu Dhabi. Vermut­lich für sehr viel Geld. Statt­dessen reist der „Geograph“ aus dem Frank­furter Städel an, das ist das nicht minder attrak­tive Forscher-Pendant.