Fondation Beyerle

Picasso – Künstler und Modell

von CRESCENDO Redaktion

17. Februar 2023

Im Rahmen der internationalen Feierlichkeiten rund um das fünfzigste Todesjahr von Pablo Picasso präsentiert die Fondation Beyeler eine konzentrierte Auswahl von zehn späten Gemälden des Künstlers.

Man kommt an ihm einfach nicht vorbei. Und nun, 50 Jahre nach seinem Tod, wird gefeiert wie kein Zweiter. In Frank­reich und Spanien haben gleich mehrere Minis­te­rien am gemein­samen Fest­pro­gramm gestrickt. Unter dem Titel „Picasso Cele­bra­tion“ wird für mehr als 40 Ausstel­lungen geworben, 16 in Spanien, zwölf in Frank­reich, im deutsch­spra­chigen Raum ist der Jubel weniger flächen­de­ckend, dafür aber gewichtig.

Picasso – Le Peintre et son modèle

In der Fonda­tion Beyeler vor den Toren Basels widmet man sich drei Jahre nach der heraus­ra­genden Schau über die Anfänge des Künst­lers seinem zentralen Alters­thema: Die Ausstel­lung „Picasso. Künstler und Modell – letzte Bilder“ unter­sucht ein sehr beson­deres Verhältnis, das gerade in der jüngsten Vergan­gen­heit und unter dem Eindruck der #MeToo-Debatte eine kriti­sche Neube­wer­tung erfährt. Genauso geht es um den Blick des reifen Malers auf den weib­li­chen Körper, zu dem er sich zuweilen selbst­iro­nisch in Bezie­hung setzt.

Oft genug passt gerade noch die Staf­felei zwischen die beiden Figuren, die sich nahezu distanzlos begegnen – zumin­dest im male­ri­schen Resümee Picassos, das zur Verge­wis­se­rung seiner Viri­lität, Lebens­freude und, ja, des ewigen Eros zu dienen scheint. Und das Ergebnis war üppig. 1963 zum Beispiel sind zwischen Februar und Mitte Juni rund 60 Bilder entstanden. Wenn es die gedie­gene Fonda­tion klug angeht, kann diese Schau span­nende Diskus­sionen ansta­cheln.

Fotos: WikiCommons, Succession Picasso / 2022, ProLitteris, Zurich