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Beharrliche Tempokontrolle
27. Januar 2021
Leider verbot ein Kölner Oberbürgermeister eine meiner Bühnenkompositionen als zu anstößig.
Als „Rousseau der Musik“ gehörte ich zu den bedeutendsten Komponisten des letzten Jahrhunderts. Meine Begabung fiel zusammen mit meinem absoluten Gehör schon früh auf. Mit drei konnte ich auf meiner Trommel den Takt angeben, mit vier Klavier spielen, mit sieben begann ich zu komponieren und mit zehn trat ich als Pianist auf. Ich begann Komposition zu studieren und vertonte besonders in jungen Jahren meine enge Volksverbundenheit, die sich voller Schlichtheit und Direktheit entfalten konnte.
Pentatonik, Diatonik und Bitonalität
Mein systematisches Sammeln von Volksliedern führte mich auf weite Feldforschungen, die akribisch mündlich Überliefertes transkribierten, um es vor dem Vergessen zu bewahren. Meine Genauigkeit zeichnete sich aber nicht nur in meiner Arbeit als Musikethnologe aus. Die beharrliche Tempokontrolle durch ein Metronom und die Angaben zur Aufführungsdauer betonten meine Exaktheit. Mein musikalisches Werk wendet sich von der romantischen Klangwelt ab und ist von Pentatonik, Diatonik und Bitonalität beherrscht.
Emigration und Geldnot
Leider verbot ein Kölner Oberbürgermeister, der später der erste Bundeskanzler werden sollte, eine meiner Bühnenkompositionen, die mit angeblich unmoralischer Handlung einen Theaterskandal auslöste. Das gewählte Sujet mit Zuhältern und Prostituierten galt als zu anstößig. Die Situation in meinem Heimatland zwang mich in den 1940er-Jahren zur Emigration. In Amerika fühlte ich mich aber lange nicht angekommen. Hier war ich, von Geldnot gezwungen, Klavierunterricht zu geben. Auftragsarbeiten zogen sich durch meine letzten Lebensjahre, bevor ich an Leukämie starb und mein letztes Klavierkonzert unvollendet hinterließ. Einer meiner Schüler fügte die 17 fehlenden Takte hinzu.
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