George Benjamin

Verstö­rende Drei­ecks­ge­schichte

von CRESCENDO Redaktion

7. November 2020

George Benjamins Oper „Written on Skin“ hat in der Inszenierung von Benjamin Lazar am Opernhaus Köln Premiere. Der Countertenor Cameron Shahbazi verkörpert den Engel.

Eine verstö­rende Oper bringt der Regis­seur auf die Bühne. , dessen Kompo­si­tionen von visu­ellen und lite­ra­ri­schen Eindrü­cken geprägt sind, ließ sich ein Libretto von dem Drama­tiker schreiben. Crimps Dramen zeichnen sich durch einen pessi­mis­ti­schen Zug aus. Für Written on Skin griff er auf Le cœur mangé (Das verspeiste Herz) des okzita­ni­schen Trou­ba­dours Guilhem de Cabe­stanh zurück. Dieser fasst darin eine seit Jahr­hun­derten erzählte Drei­ecks­ge­schichte in Verse, in der der Lieb­haber am Ende getötet wird und der Ehemann seine Frau das Herz des Verstor­benen lässt.

Countertenor Cameron Shahbazi
Verkör­pert den Engel: Coun­ter­tenor Cameron Shah­bazi
(Foto: © Nadal Hagen­aars)

Etwas Archai­sches ist dem Stoff eigen, das vorkul­tu­relle Schichten im Menschen berührt und glei­cher­maßen abstößt wie faszi­niert. Benjamin bringt das Mythi­sche auch in seiner Musik zum Ausdruck. So schreibt er nicht nur eine Glas­har­mo­nika, sondern für die Rolle des Engels, der in das Leben des Ehepaars eingreift, auch einen Coun­ter­tenor vor, dessen kraft­voller, hoher Gesang etwas Über­na­tür­li­ches hat. Die Rolle über­nimmt Cameron Shah­bazi. Das Ehepaar wird von Robin Adams und Jenny Daviet verkör­pert. Am Pult steht . Weitere Auffüh­rungen gibt es am 3. und 5. Dezember 2020.

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Weitere Informationen zu den Aufführungen unter: www.oper.koeln/de

Fotos: Matthew Lloyd