Das Kosmopoliten-Komplott

Wie deutsch ist die deut­sche Natio­nal­hymne?

von Stefan Sell

6. März 2021

Hidden Secrets of Classical Music, Fall 3: Haydn schrieb italienisch, ungarisch und – die deutsche Nationalhymne. Ging dabei der Blick über den Tellerrand ein wenig zu weit? Kontrabassist Hannes Laszakovitz hilft ermitteln ...

In der dritten Folge lautet die Frage: Wie deutsch ist die deut­sche Natio­nal­hymne? War sie ursprüng­lich ein kroa­ti­sches Volks­lied? Im Focus: , der öster­rei­chi­sche Kompo­nist der Melodie. Er gestand: „Ich kann nicht anders, ich muß es alle Tage einmal spielen. Es ist mein Gebet” und sprach von seinem „Volck’s Lied” Gott erhalte Franz den Kaiser. Haydn war der belieb­teste Kompo­nist Europas, er war durch und durch Euro­päer. Seinem schot­ti­schen Verleger schrieb er auf Italie­nisch. Mit Leich­tig­keit schrieb er ein Klavier­trio „alla unghe­rese”, also auf unga­risch. Haydn war Kosmo­polit: „Meine Sprache versteht man durch die ganze Welt”.

Als Gast bei den Ermitt­lungen aus Wien zuge­schaltet: der Musiker und Kontra­bas­sist , geboren in Wien als Burgen­län­di­scher Kroate mit unga­ri­schen Wurzeln

Wer hat hier von wem geklaut? Detek­tiv­ge­schichten aus der Welt der Klassik: Gehört Klauen zum Hand­werk eines Kompo­nisten?

Der Konzert­gi­tar­rist und CRESCENDO-Autor begibt sich auf Spuren­suche. Er geht verdäch­tigen Motiven nach, sammelt unter­schla­gene und offen­sicht­liche Indi­zien und ermit­telt, wer sich wann und wo die ein oder andere Melodie geborgt hat. Packend und augen­zwin­kernd entdeckt Stefan Sell hörens­werte Dieb­stähle der Musik­ge­schichte.