Künstler privat
Luisa Imorde
30. April 2023
Neben ihrer tiefen Emotionalität und einer Technik, die scheinbar keine Grenzen kennt, schafft es die Pianistin Luisa Imorde, Komponisten und Werke einander so klug gegenüberzustellen, dass sie so manche Musik ganz neu begreifbar macht.
Name: Luisa Imorde
Geburtsdatum: 22.07.1989
Geburtsort: Bielefeld
Wohnort: Köln, Salzburg, Zillertal
Lebenspartner/in: Ja
Kinder: zwei Töchter
Sternzeichen: Krebs, fast Löwe
Wie fühlen Sie sich gerade?
Ziemlich ausgefragt
Ihre charakteristischste Eigenschaft?
Impulsiver Reformgeist, sagt mein Mann.
Was inspiriert Sie?
Natur, große Kunst, Musik und Literatur, unbekannte Orte und Kulturen entdecken, meine Kinder und tatsächlich: große Herausforderungen
Was nehmen Sie sich immer wieder vor?
Alles gleich dorthin zu legen, wo es wirklich hingehört
Was würde niemand von Ihnen vermuten?
Oh, da gibt es bestimmt Einiges. Ich denke, manche überschätzen die Disziplin (die man als Musiker sicher hat und auch braucht) und übertragen diese automatisch auf alle anderen Bereiche meines Lebens.
Welche natürliche Gabe hätten Sie gern?
Ich hätte gerne ein klein wenig mehr von der Gabe, primär die eigenen Bedürfnisse im Blick zu haben, und dazu noch, etwas weniger zu zweifeln an dem, was man musikalisch alles so tut oder gerade im Konzert gespielt hat.
Ein großes „Beinahe“ in Ihrem Leben?
Ich hätte beinahe (neben Musik) Medizin studiert.
Ihre Vorstellung von Glück?
Ein ausgefülltes und abwechslungsreiches Leben, das einem immer neue Herausforderungen stellt, an denen man wachsen und auch mal über sich hinaus wachsen kann.
Was wäre für Sie das größte Unglück?
Wenn meiner Familie etwas passieren würde. Gefolgt von: wenn ich mich sehr schwer an der Hand verletzen würde
Was wollten Sie als Kind werden?
Ich wäre als Kind am liebsten Zirkusartistin geworden, mache auch heute gerne noch einen Salto rückwärts, falls mir ein Trampolin begegnet.
Wobei bzw. wann werden Sie schwach?
Bei zu gutem Wetter in den frühen Morgenstunden. Dann kann ich alles stehen und liegen lassen, um wandern, schwimmen, spazieren, skaten oder mit meinen Kindern auf den Spielplatz zu gehen.
Ihr größtes Talent?
Ganz fest zu glauben, dass es immer einen möglichen Weg gibt, egal wie hoch die Hürden sind
Was können Sie gar nicht?
Geduldig und ganz entspannt auf etwas warten
Woran zweifeln Sie am meisten?
Mal an mir, mal aber auch an der gesamten Menschheit und deren Entwicklung in Bezug auf Bildung und innere Werte und und und …
Wovor haben Sie Angst?
Wenn ich vor einem Konzert nicht nervös bin, bekomme ich Angst. Meist stimmt dann etwas an der Konzentrationsqualität nicht. Ist aber ganz selten.
Was ertragen Sie nur mit Humor?
Zu wichtigen Terminen mit der Deutschen Bahn unterwegs zu sein.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Fehler, die passieren, obwohl man sein Bestes gegeben hat.
Ihre originellste Ausrede?
Ich habe keine.
Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben?
Die Hoffnung, einmal alle Klavier- und Kammermusikwerke, die ich liebe, aufgeführt zu haben. Es sind zu viele.
Das Credo Ihres Lebens?
„Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen.“ Das Motto der „Missa Solemnis“ von Ludwig van Beethoven
Ihre Lieblingsblumen?
Schachbrettblumen, Enzian und Pfingstrosen
Was bedeutet Ihre Kunst für Sie?
Neben vielem anderen auch eine tiefe Verbundenheit zu mir selbst.
Der beste Auftritt Ihres Lebens?
Ich weiß nicht, ob es der beste war, aber der Auftritt, der rundherum am emotionalsten und überwältigendsten für mich war: Der Einspringer für Yefim Bronfman in der Kölner Philharmonie mit dem WDR Symphonieorchester, also die sehr sehr kurzfristige Aufführung von Jörg Widmanns Klavierkonzert „Trauermarsch“.
Gibt es Rituale für ein gelingendes Konzert?
Gute Vorbereitung ist als Pianistin durch nichts zu ersetzen. Ansonsten läuft es meist erstaunlich gut, wenn vorher nicht alles ganz so kommt wie man geplant hatte. So hat man wohl weniger Zeit, zu viel zu grübeln …
Die Minuten vor dem Auftritt?
Auf und abgehen …
Und die Zeit danach?
Versuchen, nicht zu viel über einzelne musikalische Momente nachzudenken
Welche Musik mochten Sie als Kind/als Jugendlicher?
Ich hörte leidenschaftlich, aber auch systematisch alle Beethoven-Sonaten, alle Mozart-Konzerte und alles von Schumann, wo ein Klavier beteiligt war.
Ein Werk, das Ihr Leben verändert hat?
Schumanns „Davidsbündlertänze“ und sein „Klavierquintett“
Welche Person/welches Ereignis hat Sie als Musiker/in maßgeblich geprägt und warum?
Jemand fragte mich zur richtigen Zeit: Was möchten Sie mit der Musik machen? Wohin möchten Sie kommen? Ich habe Musik immer wahnsinnig geliebt, aber ab dem Moment habe ich ganz bestimmte Entscheidungen getroffen, die mir bis heute eine gewisse Richtung vorgeben und mich leiten.
Welches Werk wollen Sie unbedingt noch aufführen?
Das „2. Klavierkonzert“ von Brahms und ganz, ganz, ganz viele andere Werke!
Mit welcher/m Musiker/in der Vergangenheit würden Sie gern einen Abend verbringen?
Robert Schumann
Welche Künstler beeindrucken Sie?
Alle Musiker, die sich mehr auf die Musik als auf sich selbst konzentrieren, während sie musizieren.
Welches Musikerklischee würden Sie gern geraderücken?
Ja, wir machen auch noch etwas anderes als Klavier zu üben!
Kuriose Orte, an denen Sie musiziert/geübt haben?
Geübt habe ich schon an einer stummen Tastatur am Comer See und auf einem E‑Piano im Garten neben dem Pool und mit Blick in die Berge.
Wenn Sie nicht Ihr Instrument spielen bzw. singen würden, welches würden Sie wählen?
Cello
Gibt es weitere Interessen/Leidenschaften neben der Musik?
Aber ja, mehrere und wechselnde. Zum Beispiel liebe ich es, jede Pflanze, der ich begegne, benennen zu können. Da ich das leider nicht immer kann, heißt das, ich schaue gern mal schnell nach, wenn ich an einer besonders schönen vorbeikomme. Im Blumenladen wurde ich kürzlich mal für eine Floristin gehalten ;-)
Wofür würden Sie Ihr Leben opfern?
Für meine Kinder
Welche Frage stellen Sie am liebsten anderen?
Was treibt Sie an? Warum und wozu machen Sie das (diesen Beruf)?
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Mit meinem Klavierspiel habe ich mit acht Jahren mein erstes Geld bei einem Wettbewerb gewonnen.
Welche Eigenschaften verabscheuen Sie am meisten?
Leider Blödheit, Desinteresse und Faulheit.
Eine Entdeckung, die Sie erst kürzlich gemacht haben?
Meist irgendwelche kleinen Details im Notentext, da entdeckt man fast täglich etwas Neues.
Ihre Strategie für kurzfristige Entspannung?
An einen wunderschönen Ort in der Natur gehen.
Welcher Urlaubstyp sind Sie? Strandschläfer, Berg- und Tal-Aktivist oder Kulturreisender?
Ich bin eine gute Mischung aus den Typen Muschelsucher und Strandspaziergänger, Bergwanderer, Bergseeschwimmer und Skitourengeher und Städtereisender.
Termine und mehr Informationen unter www-luisaimorde.de