Künstler privat
Jörg Hartmann
8. Januar 2023
Er war unnachahmlich als skrupelloser Stasi-Offizier Falk Kupfer in der Serie »Weissensee«. Inzwischen kennt man Jörg Hartmann vor allem als wortkargen Stoffel und psychisch angeschlagenen »Tatort«-Kommissar Faber.
Name: Jörg Hartmann
Geburtsdatum: 8. Juni 1969
Geburtsort: Hagen/Westfalen
Wohnort: Potsdam
Lebenspartner/in: Silvia Medina
Kinder: 3
Sternzeichen: Zwilling
Wie fühlen Sie sich gerade?
Völlig überfordert, da ich mich auf diesen Fragebogen eingelassen habe.
Ihre charakteristischste Eigenschaft?
Begeisterungsfähigkeit. Ich hoffe: Humor. Ich befürchte: Sentimentalität.
Was inspiriert Sie?
Die Natur. Fantasie- und gedankenvolle Menschen. Ein gutes Buch. Ein gutes Bild. Ein guter Film. Kunst im Allgemeinen.
Was nehmen Sie sich immer wieder vor?
Mehr Gelassenheit
Was würde niemand von Ihnen vermuten?
Dass ich als Vierjähriger im Kindergarten eine Weile behauptete, „Silke“ zu sein – denn diese Phase war schnell wieder vorbei.
Welche natürliche Gabe hätten Sie gern?
Schreiben zu können wie Virginia Woolf und Jonathan Franzen
Ein großes „Beinahe“ in Ihrem Leben?
Die Uraufführung eines Theaterstücks von mir
Ihre Vorstellung von Glück?
Gesund, gelassen und voller Ideen und Geschichten zu sein
Was wäre für Sie das größte Unglück?
Am Lebensende zu erkennen, falsch gelebt zu haben. (Das allergrößte Unglück wäre natürlich das Ende dieser Welt, aber diese Antwort erscheint mir zu naheliegend.)
Was wollten Sie als Kind werden?
Erst Maler, dann Biologe
Wobei bzw. wann werden Sie schwach?
Bei Schönheit und gutem Kuchen
Ihr größtes Talent?
Vielleicht Zielstrebigkeit, wenn ich mir etwas vorgenommen habe
Was können Sie gar nicht?
Geige spielen, Klavier spielen, Gitarre spielen – ach Gott, ich kann so vieles nicht!
Woran zweifeln Sie am meisten?
Regelmäßig am eigenen Talent. Und daran, als Vater alles richtig zu machen. Und an der Lernfähigkeit der Menschen.
Wovor haben Sie Angst?
Vor der maßlosen Gier und Unvernunft unserer Spezies
Was ertragen Sie nur mit Humor?
„Ens Käufens und ens Einkaufskorb.“
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Die aus Not und Liebe begangenen
Ihre originellste Ausrede?
Nachdem ich nachts mit dem Fahrrad durch die Straßen fuhr und mich ein Polizistin anhielt, weil mein Licht nicht funktionierte, sagte ich: „Ich komme gerade von der Generalprobe am Theater und bin völlig unzurechnungsfähig, komplett überarbeitet und morgen hab ich Première, aber ich verspreche Ihnen, danach werde ich die Lampe reparieren.“ Der Polizist ließ mich ungeschoren davonkommen.
Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben?
Die Erde aus dem All zu betrachten
Das Credo Ihres Lebens?
Auch in dunkelsten Stunden ein Licht anzünden zu können
Ihre Lieblingsbeschäftigung/Ihr Hobby?
Lesen
Ihre Lieblingsstadt?
Jede lebendige und schöne Stadt
Ihr Lieblingsbuch?
„Zum Leuchtturm“ von Virginia Woolf, „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel García Márquez und viele andere. Eigentlich jedes Buch, das mich durch die Fantasie und Freiheit der Autorin oder des Autors überwältigt, und das sich anfühlt, als sei es nur für mich geschrieben worden.
Ihr Lieblingsschriftsteller?
Virginia Woolf, Jonathan Franzen, Ian McEwan, und und und …
Ihr Lieblingsfilm?
„Adams Äpfel“, „Manche mögen»s heiß“. Und immer noch – und immer wieder mit meinen Kindern: „Krieg der Sterne“ (natürlich nur der alte Teil von 1977)
Ihr Lieblingsmaler/darstellender Künstler?
Edvard Munch, Ulrich Thomsen
In welchem Jahrhundert hätten Sie gern gelebt?
In keinem anderen, aber ich würde gerne in allen Jahrhunderten einmal vorbeischauen.
Welche historischen Figuren bewundern Sie?
All diejenigen, die sich gegen Tyrannen erhoben
Und welche lebenden Menschen?
All diejenigen, die sich gegen Tyrannen erheben. Die die Kraft und den Mut besitzen, für ein besseres Leben, für ein Miteinander, für die Rettung dieses Planeten zu kämpfen. Alle „kleinen“ Helden des Alltags.
Gibt es einen Denker/Philosophen, der Sie begleitet?
Gute und kluge Freunde
Welche geschichtlichen Gestalten verabscheuen Sie?
All diejenigen, denen es nur um ihren persönlichen Vorteil ging
Die beste Reform in der Geschichte?
Ich sage jetzt mal: das Grundgesetz, auch wenn es streng genommen keine Reform ist.
Welche drei Persönlichkeiten würden Sie gern zum Dinner einladen?
Jonathan Franzen, Ian McEwan und Angela Merkel – in der Hoffnung, sie würden alle so richtig aus dem Nähkästchen plaudern.
Bei wem wären Sie gern zum Dinner eingeladen?
Siehe oben
Was ist Ihr Seelenort?
Die unberührte Natur
Gibt es einen Sehnsuchtsort?
Unberührte Natur
Wofür würden Sie Ihr Leben opfern?
Für das Leben meiner Kinder
Wenn es schon sein muss: Wie und wo würden Sie gern sterben?
Entspannt und ohne Schmerzen nach einem langen und erfüllten Leben und dem Wissen, dass es meinen Kindern gutgeht
Welcher Illusion geben Sie sich gern hin?
Dass die Menschheit die Kurve kriegt
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Mir Verteilen von Werbezetteln beim Caravan-Salon vor der Essener Grugahalle.
Was haben Sie – neben Schlüssel und Handy – immer dabei?
Mein Portemonnaie
Eine Entdeckung, die Sie erst kürzlich gemacht haben?
Die Dortmunder Unterwelt
Ihre Strategie für kurzfristige Entspannung?
Joggen
Welcher Urlaubstyp sind Sie? Strandschläfer, Berg- und Tal-Aktivist oder Kulturreisender?
Berg- und Tal-Aktivist und Kulturreisender. (Vorausgesetzt, die Kinder machen da mit.)
Tag- oder Nachtmensch? (Nachtigall oder Lerche?)
Tagmensch
Sind Sie abergläubisch?
Nur in einem sehr reduzierten, den Alltag nicht beeinträchtigenden Maße
Haben Sie ein Maskottchen?
Nein
Jörg Hartmann alias Faber in seinem ersten „Tatort" nach dem Filmtod seiner Kollegin Bönisch: „Du bleibst hier" am 15. Januar 2023 um 20.15 Uhr in der ARD