Emmanuel Pahud
Rausch der Inspiration
von Klaus Härtel
9. Januar 2024
Eindringliche Interpretationen der Werke von Robert und Clara Schumann sowie Felix und Fanny Mendelssohn des Flötisten Emmanuel Pahud gemeinsam mit dem Pianisten Eric Le Sage.
Auf der Suche nach spannendem neuen Flötenrepertoire ist Emmanuel Pahud immer unterwegs, ja geradezu rastlos. Stets entdeckt der Flötist Schätze, die er auf seinem Instrument zu neuer Langblüte führt.
Titelgebend sind die drei Romanzen für Oboe und Klavier, die Robert Schumann 1849 im Rausch der Inspiration komponierte. Emmanuel Pahud interpretiert sie in der Bearbeitung Jean-Pierre Rampals aus den 1950er Jahren und setzt sie in Kontrast zu den Romanzen Clara Schumanns für Violine und Klavier. Wie auch die ausgewählten Lieder von Fanny Mendelssohn und Felix Mendelssohns Violinsonate in F wurden sie für Flöte arrangiert, womit das Spektrum für das Instrument auf faszinierende Weise erweitert wird.
Warum Emmanuel Pahud Bearbeitungen spielt? Bedeutende Komponisten der frühen Romantik haben die Flöte als Soloinstrument weitgehend vernachlässigt, obwohl es eine Reihe von virtuosen Spielern gab und die Flöte bei Amateuren beliebt war. Allerdings stellte das Instrument technische Schwierigkeiten dar, die erst 1847 gelöst wurden, als Theobald Boehm die moderne Flöte entwickelte. Und warum noch? Weil er es kann und letztlich auch, weil er nicht anders kann. Denn diese Werke sind schlicht prädestiniert, mit der Flöte gespielt zu werden. Etwas Schöneres hätte Emmanuel Pahud kaum finden können.