Zu seinem 80. Geburtstag teilte der große Regis­seur Werner Herzog seine Lebens­er­in­ne­rungen. In 36 Moment­auf­nahmen erzählt er in „Jeder für sich und Gott gegen alle“ von einem Leben in Extremen. Seien es Berichte von der rauen Kind­heit in den baye­ri­schen Alpen, der Anstel­lung als Rodeo­clown in Mexico oder seinen nerven­auf­rei­benden Dreh­ar­beiten mit Klaus Kinski im perua­ni­schen Dschungel: Werner Herzogs Leben scheint oftmals direkt einem seiner Dreh­bü­cher entsprungen zu sein.

Die Liebe zum Detail, das unnach­ahm­liche Auffas­sungs­ver­mögen und seine Gabe für das Erzählen großer Geschichten, weiß der Kult­re­gis­seur auch auf lite­ra­ri­scher Ebene gekonnt zu beweisen. Entstanden ist dabei ein fesselndes Memoire, das sprach­lich so bild­ge­waltig und poetisch ist wie Herzogs Filme: radikal, ehrlich und immer auf der Suche nach dem Wahr­haf­tigen.