Adam Bałdych Quintet
Poesie ohne Worte
von Jan Opielka
15. Februar 2022
Adam Bałdych stellt auf dem Album „Poetry“ mit seinem Quartett und dem Trompeter Paolo Fresu eigene Kompositionen vor.
Ein feines Stück synkretischer Musik hat der Jazzgeiger Adam Bałdych vorgelegt. Das Album „Poetry“, auf dem neben Bałdychs Quartett auch der italienische Jazztrompeter Paolo Fresu bei fünf Stücken mitwirkt, besteht fast ausschließlich aus Eigenkompositionen des 35-jährigen Polen. Jazz, tradionelle und Neue Musik, Balladenhaftes – das Album besticht weniger durch virtuoses Improvisationsspiel, für das er bekannt ist, als vielmehr durch ein kompaktes, melodiebetontes Ensemblespiel.
Es gehe ihm um Kommunikation, sagt Bałdych. I remember etwa ist eine wunderbare, pulsierende Mélange: Jazz, progressive Rockhythmik und klassische Anleihen vermengen sich zur instrumental erzählten Erinnerung, die nicht bestimmbar ist. Hyperballad kommt mit einem schlichten Motiv daher, in dem Zärtlichkeit bei der Öffnung der Violine anregend herüberklingt – womöglich der Widerhall der Geburt von Bałdychs Sohn. Das Album hat ein, zwei Längen, nicht immer ist der rote Faden des Gesamten, die „Poesie“, erkennbar. Und doch schließt es so stark, wie es beginnt: mit Open Sky, wie neue Geburten, neues Licht.
Auftrittstermine und weitere Informationen zu Adam Bałdych und seinem Quartett unter: www.adambaldych.com