Wie hallt das Leben wider, wenn es in der Musik ausge­deutet wird? Diese Frage zieht sich titel­ge­bend durch das Album der Pianistin Alice Sara Ott, die mit „Echoes of Live“ ein außer­ge­wöhn­li­ches Konzept­album vorlegt.

Im Zentrum der Aufnahme stehen die Préludes op. 28 von Frédéric Chopin, ergänzt durch zeit­ge­nös­si­sche Werke, die zwischen die Charak­ter­stücke Chopins plat­ziert und von Ott im Booklet sehr persön­lich in den Kontext unter­schied­li­cher Lebens­er­fah­rungen gestellt werden. Eine mutige Programm­ge­stal­tung mit faszi­nie­rendem Ergebnis: Durch Otts inten­sives und nuan­ciertes Spiel fließen die einzelnen Stücke sinn­stif­tend inein­ander und lassen eine emoti­ons­reiche Erzäh­lung des Lebens entstehen, bei der urmensch­liche Erfah­rungen wie Einsam­keit, Über­schwang, Verzweif­lung und Innig­keit über die Zeiten hinweg berühren. Dabei ziehen Chopins Werke ebenso in den Bann wie Stücke wie Fran­cesco Tris­t­anos In The Begin­ning Was, Ligetis Musica Ricer­cata oder Pärts Für Alina.