Andrey Kaydanovskiy
Aus der Bahn geworfen
von Ruth Renée Reif
26. März 2021
Andrey Kaydanovskiy choreografiert die Novelle „Der Schneesturm“ von Alexander Puschkin. Das Bayerische Staatsballett zeigt am 17. April 2021 die Uraufführung.
„Das Leben ist voller Überraschungen“, schwärmt Andrey Kaydanovskiy. „Während wir versuchen, es in eine bestimmte Richtung zu zwängen, hat es vielleicht schon einen anderen Weg gewählt und uns wie einen Schneesturm aus der Bahn geworfen.“
Nach Alexander Puschkins Novelle Der Schneesturm bringt Kaydanovskiy sein erstes abendfüllendes Handlungsballett auf die Bühne. Puschkin erzählt von einem Liebespaar, das heimlich heiraten will, sich aber in einem Schneesturm verliert, von Liebe, seltsamen Verwechslungen, plötzlich hereinbrechendem Unglück, Zufällen und Unwegsamkeiten. Kaydanovskiy ist überzeugt, dass es manchmal genau das brauche, um zu realisieren, dass es nicht nur einen Weg gebe. Er hat für die Musik ebenfalls einen anderen Weg gefunden und erarbeitet seine Choreografie mit dem Filmkomponisten Lorenz Dangel. Die Kostüme entwirft der Designer Arthur Arbesser, der für jeden der beiden Akte eine der Stimmung entsprechende Kostümsprache benützt: „Während im ersten Akt eine Üppigkeit der Stoffe und der Farben herrscht und die Ballkleider schwingen, findet im zweiten Teil des Abends, nach Schneesturm und Kriegsgeschehen, eine Reduzierung statt.“
Das Ballett Der Schneesturm sollte ursprünglich im Rahmen der Ballettfestwoche gezeigt werden. Diese kann allerdings aufgrund der Pandemie nicht stattfinden. Stattdessen gibt es einen Dokumentarfilm von Gaby Weber über drei Jahrzehnte Bayerisches Staatsballett zu sehen. In der Spielzeit 1990⁄91 wurde aus dem Ballett der Bayerischen Staatsoper das eigenständige Bayerische Staatsballett. Der Film blickt zurück auf die Arbeiten wichtiger Bühnenkünstler und zeigt den Arbeitsalltag der Balletttänzer.
Die Uraufführung des Balletts Der Schneesturm gibt es am 17. April 2021 kostenfrei unter staatsoper.tv zu sehen. Anschließend steht die filmische Aufzeichnung der Aufführung als kostenpflichtiges Video-on-Demand zur Verfügung.
Auch der Film 30 Jahre Staatsballett steht nach dem 25. April 2021 als Video-on-Demand zur Verfügung.