Ann Cleare & Enno Poppe
Musikalische Choreografien
von Ruth Renée Reif
27. August 2021
Ann Cleare stellt mit ihren Kompositionen Klangfiguren in den Raum. Im Rahmen des Musikfests Berlin gibt das Ensemble Musikfabrik unter Enno Poppe am 5. September 2021 Einblicke in ihr Werk.
Als „Choreografien im Raum, bevölkert und belebt von Klangfiguren“, beschreibt Ann Cleare ihre Werke. In ihrer Komposition mire | … | veins teilt sie ein Bläserquintett in drei Gruppen. Die Trompeten spielen fragile, fließende Strukturen, während Posaune und Tuba mit ihren Klängen eine weiche, „klebrige Substanz“ formen. Als Verbindung zwischen den beiden fungiert das Waldhorn. Es kann sich in jede der Gruppen einfügen und baut ein Netzwerk auf, in dem alle Impulse zusammenlaufen.
Das Ensemble Musikfabrik unter der Leitung von Enno Poppe bringt das Werk im Rahmen des Musikfests Berlin zur Aufführung. Auch auf dem Programm steht on magnetic fields, das ebenfalls drei getrennte Klangeinheiten vorsieht: Während zwei Geigensolisten kinetische Wirbelwinde entzünden, befindet sich in der Mitte der Bühne ein „Lichtbehältnis“ aus Harfe, Klavier und Schlagzeug. Dieses wirkt wie eine geheimnisvolle Kraft, das in die Prozesse der Geigen eingreift.
In seinem zweiten Auftritt beim Musikfest leitet Poppe das Ensemble Musikfabrik bei der Aufführung seines Werks Prozession. Bereits 2015 hatte er diese Komposition begonnen, und als er sie sich während des Lockdowns wieder vornahm, habe sie sich immer weiter entfaltet und ausgebreitet. „Hier ist irgendetwas passiert, was ich noch nie geschrieben habe“, erläutert er den Prozess der Fortschreitens und Fortgetragen-Werdens, der auch im Titel des Werks zum Ausdruck kommt.
Weitere Informationen zum Porträtkonzert von Ann Cleare mit dem Ensemble Musikfabrik unter: www.berlinerfestspiele.de
Weitere Informationen zur Aufführung von Enno Poppes Prozession mit dem Ensemble Musikfabrik unter: www.berlinerfestspiele.de