Künstler privat
Arabella Steinbacher
12. Februar 2023
Mit erst neun Jahren erhielt die Tochter einer Japanerin und eines Musikprofessors ein Stipendium an der Hochschule München, seither erobert Arabella Steinbacher die internationalen Bühnen. Die beiden Komponisten ihres neuen Albums »Bach & Pärt« schenken ihr inneren Frieden.
Name: Arabella Steinbacher
Geburtsdatum: 14.11.1981
Geburtsort: München
Wohnort: Herrsching am Ammersee
Kinder: Ja
Sternzeichen: Skorpion
Wie fühlen Sie sich gerade?
Glücklich aber auch fix und fertig, nachdem meine dreijährige Tochter endlich eingeschlafen ist. Nun kann ich endlich den Fragebogen ausfüllen, wenn ich nicht zwischendurch selber einschlafe.
Ihre charakteristischste Eigenschaft?
Endlose Extrawünsche im Restaurant bis zur völligen Verwirrung des Kellners
Was inspiriert Sie?
Schöne Düfte in exklusiven Parfümerien
Was nehmen Sie sich immer wieder vor?
Mein Chaos im Alltag zu ordnen
Was würde niemand von Ihnen vermuten?
Dass ich mir damals als Teenager meine Haare grün und lila gefärbt habe
Welche natürliche Gabe hätten Sie gern?
Vor Publikum sprechen zu können, spielen ist so viel einfacher.
Ein großes „Beinahe“ in Ihrem Leben?
Ich habe auch leidenschaftlich gerne Klavier gespielt, aber die Geige ist doch mein Seeleninstrument.
Ihre Vorstellung von Glück?
In vollkommenem Frieden zu leben
Was wäre für Sie das größte Unglück?
Daran möchte ich jetzt gar nicht denken!
Was wollten Sie als Kind werden?
Ich wollte immer fliegen können (nicht im Flugzeug sondern mit Flügeln).
Wobei bzw. wann werden Sie schwach?
Bei einer guten Jazzbar mit einem schönen Rotwein
Ihr größtes Talent?
In letzter Sekunde doch alles irgendwie zu schaffen
Was können Sie gar nicht?
Mich um Bürokram kümmern
Woran zweifeln Sie am meisten?
An der Glaubwürdigkeit mancher Medien
Wovor haben Sie Angst?
Vor Nadeln (und besonders vor Impfungen)
Was ertragen Sie nur mit Humor?
Die Einreise in die USA und die endlose Schlange an der Passkontrolle
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Wenn man im totalen Jetlag nicht mehr alle Töne trifft
Ihre originellste Ausrede?
Habe meine Kontaktlinsen vergessen und sehe nichts
Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben?
Dass die Deutsche Bahn pünktlich ist
Das Credo Ihres Lebens?
Vertraue dir selbst.
Ihre Lieblingsbeschäftigung/Ihr Hobby?
Laufen. Ich liebe den Duft der Natur in den verschiedenen Jahreszeiten und den Klängen zu lauschen.
Ihr Lieblingsland?
Japan, meine zweite Heimat
Ihre Lieblingsstadt?
Sydney, Tokyo und mein Zuhause am Ammersee
Ihr Lieblingsgericht?
Alles, was japanisch ist – Sashimi, Edamame, Miso, Tofu, Yakisakana …
Ihr Lieblingsgetränk?
Matcha, Whiskey (nicht vermischt)
Ihr Lieblingstier?
Bären und Schildkröten
Ihre Lieblingsblumen?
Protea Blume
Ihr Lieblingsbuch?
„Kafka am Strand“ von Murakami
Ihr Lieblingsschriftsteller?
Haruki Murakami, Stefan Zweig
Ihr Lieblingsfilm?
Ich bin ein absoluter Fan von Loriot
Ihr Lieblingsmaler/darstellender Künstler?
Marc Chagall, Max Ernst
Ihr/e Lieblingskomponist/in?
Schwer zu sagen und je nach Lebensphase und Stimmung sehr unterschiedlich.. Prokofiev, Bach, R. Strauss …
Ihr Lieblingswerk/Ihre Lieblingsoper?
Strauss« „Vier letzte Lieder“, Prokofievs „Romeo und Julia“
Ihr Lieblingsalbum?
„Jasmine“ von Keith Jarrett und Charlie Haden
Ihr Lieblingsinstrument?
Abgesehen von der Violine die Orgel. Dieser allmächtige Klang hat mich immer fasziniert.
Das beste Konzert Ihres Lebens?
Wird hoffentlich noch kommen
Ihr beglückendster musikalischer Moment?
Da kann ich kein spezielles Erlebnis nennen, aber die schönsten Momente sind die, wenn es mir gelingt, im Einklang mit der Energie der Musik, meinen Kollegen auf der Bühne und dem Publikum zu sein. Wenn Zeit und Raum keine Rolle mehr spielen.
Was bedeutet Ihre Kunst für Sie?
Entfaltung des Seins, Inspiration und innere Freiheit
Der beste Auftritt Ihres Lebens?
Vielleicht nicht der beste, aber definitiv einer der skurrilsten: Als ich die Bach Chaconne in Santa Fe spielte, wie immer mit geschlossenen Augen, merkte ich am Ende des Stücks, dass ich mit dem Rücken zum Publikum stand. Ich erschrak so, dass mir fast der Bogen aus der Hand fiel.
Gibt es Rituale für ein gelingendes Konzert?
Mentales Fokussieren, Atemübungen und vorher viel essen
Die Minuten vor dem Auftritt?
… furchtbar, bis ich endlich den Fuß auf die Bühne setzen darf
Und die Zeit danach?
Eine Mischung aus emotionalem Rausch und fix und fertig
Ihr größtes musikalisches Missgeschick?
Musikalisch eher weniger, aber das „unangenehmste“ Konzert war eine Live-Übertragung in Köln, nachdem ich von einem Konzert aus Mumbai angeflogen kam und das indische Essen sich bemerkbar machte. Keine weiteren Details.
Welche Musik mochten Sie als Kind/als Jugendlicher?
Michael Jackson, Prince und diverse Songs, die ich in den 90ern zum Ärger meiner Eltern laut im Radio aufdrehte.
Ein Werk, das Ihr Leben verändert hat?
Der langsame Satz aus Bachs „a‑Moll Violinkonzert“, weswegen ich als Vierjährige beschlossen habe, Musikerin zu werden
Welche Person/welches Ereignis hat Sie als Musiker/in maßgeblich geprägt und warum?
Mein erster Lehrer Helge Thelen. Er hat mir die Grundlagen des Violinspiels auf eine so spielerische Weise beigebracht. Und danach Ana Chumachenco, die mich musikalisch und menschlich entscheidend geprägt hat. Später auch Ivry Gitlis, er war mit seiner verrückten und genialen Art eine große Inspiration für mich.
Welches Werk wollen Sie unbedingt noch aufführen?
„Mein“ Violinkonzert, das Georges Lentz für mich geschrieben hat und das ich im April mit dem Sydney Symphony Orchestra in Sydney uraufführen werde.
Wann haben Sie zuletzt bei Musik geweint?
Zuletzt bei „Stille Nacht“ bei einer Aufnahme der Regensburger Domspatzen.. Weihnachten ist doch alle Jahre wieder emotional.
Mit welcher/m Musiker/in der Vergangenheit würden Sie gern einen Abend verbringen?
Mit Mozart
Welche Künstler beeindrucken Sie?
Diejenigen, die sich und ihrer Kunst treu bleiben und sich nicht verleiten lassen, durch den medialen Druck, etwas darzustellen, was man nicht ist.
Welches Musikerklischee würden Sie gern geraderücken?
Bei einem Schulbesuch sagte ein kleiner Junge zu mir: „Komisch, ich dachte immer dass klassische Musiker alt und grau sind.“
Kuriose Orte, an denen Sie musiziert/geübt haben?
Wenn in der Musikhochschule wie so häufig keine Übezimmer frei waren, habe ich mich in der Toilette eingespielt. Dort war jedenfalls die Akustik besonders gut.
Welche drei Musikstücke würden Sie auf die berühmte Insel mitnehmen?
Bach Sonaten/Partiten, Beethoven Sonaten und überdimensionale Partituren als Sonnenschirm
Wenn morgen die Welt unterginge, welche Musik würden Sie spielen/singen?
Ich würde mit meiner Tochter unsere japanischen Lieder singen und tanzen.
Wenn Sie nicht Ihr Instrument spielen bzw. singen würden, welches würden Sie wählen?
Wahrscheinlich würde ich singen, nachdem ich mit Gesang aufgewachsen bin.
Gibt es weitere Interessen/Leidenschaften neben der Musik?
Schmuck basteln, wozu ich allerdings in der momentanen Lebensphase nicht komme
Ihr persönlicher Bühnenalbtraum?
Wenn ich moderieren müsste
In welchem Jahrhundert hätten Sie gern gelebt?
Das19. Jahrhundert wäre spannend gewesen, und die Komponisten zu der Zeit live zu erleben.
Welche historischen Figuren bewundern Sie?
All diejenigen, die für den Frieden gekämpft haben
Und welche lebenden Menschen?
Die bis ins hohe Alter ihre Neugierde und Lebenslust bewahren
Gibt es einen Denker/Philosophen, der Sie begleitet?
Zen Buddhismus begleitet mich
Welche geschichtlichen Gestalten verabscheuen Sie?
Sämtliche Diktatoren, und da gab und gibt es leider genügend.
Welche Musik würden Sie einem Klassikeinsteiger empfehlen?
„Scheherazade“ Rimski-Korsakow
Wären Sie manchmal gern ein/e andere/r und wenn ja, wer?
Ich bleibe eigentlich gerne bei mir – trotz der gelegentlichen inneren Kämpfe.
Was ist Ihr Seelenort?
Japan
Gibt es einen Sehnsuchtsort?
Wenn man zwei Heimaten in sich trägt, wird man ständig von Sehnsucht begleitet, was auch schön ist
Wofür würden Sie Ihr Leben opfern?
Für meine Tochter
Wenn es schon sein muss: Wie und wo würden Sie gern sterben?
Nicht allein und am besten nicht bemerken
Wie soll man sich an Sie erinnern?
Mit einem Lächeln und positiver Energie, die ich hinterlassen möchte
Was möchten Sie Ihren Kindern mit auf den Weg geben?
Selbstvertrauen, Geborgenheit
Wie sieht ein gelungener Tag in Ihrem Leben aus?
Wenn alles „im Flow“ ist
Welcher Illusion geben Sie sich gern hin?
Ich träume immer gerne.
Welche Frage stellen Sie am liebsten anderen?
Geht’s dir gut?
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Als Kind habe ich hin und wieder bei Messen in Andechs mitgespielt. Aber das Beste war immer die Schokolade, mit der wir die Predigten überbrückten.
Was haben Sie – neben Schlüssel und Handy – immer dabei?
Meinen Schutzengel
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten?
Die Kombination aus Stärke und Sensibilität, Durchsetzungsfähigkeit mit Charme
Welche Eigenschaften bei einem Mann?
Ehrlichkeit, Humor, Einfühlsamkeit
Welche Eigenschaften verabscheuen Sie am meisten?
Manipulation
Eine Entdeckung, die Sie erst kürzlich gemacht haben?
Eine über Solar funktionierende Laterne
Ihre Strategie für kurzfristige Entspannung?
Meditieren und Bewegung. Oder manchmal nur laut Musik aufdrehen
Welcher Urlaubstyp sind Sie? Strandschläfer, Berg- und Tal-Aktivist oder Kulturreisender?
Stillsitzen fällt mir schwer, deshalb eher die letzteren beiden, und dann den Abend am Strand ausklingen lassen.
Tag- oder Nachtmensch? (Nachtigall oder Lerche?)
Es kann beides sein, solange ich gut geschlafen habe.
Sind Sie abergläubisch?
Ich versuche, es mir abzugewöhnen.
Haben Sie ein Maskottchen?
Ich habe viele Glücksbringer in meinem Geigenkasten.
Auftrittstermine und Infos zu Arabella Steinbacher unter https://www.arabella-steinbacher.com/