Christian Gerhaher u.a.

Aufstehen für die Kunst

von CRESCENDO Redaktion

24. Februar 2021

Die Initiative Aufstehen für die Kunst fordert eine Überprüfung der Einschränkungen kultureller Aktivitäten durch das Infektionsschutzgesetz auf ihre Vereinbarkeit mit der Kunstfreiheit des Grundgesetzes. Etwa 3000 Vertreter der Kulturszene unterstützen diese Forderung. Die Initiative argumentiert, dass Theater und Kunst wichtige Vermittler von Werten sind, die Spaltung und Verfall der Gesellschaft verhindern könnten.

Die Initia­tive Aufstehen für die Kunst verlangt „eine recht­liche Über­prü­fung, inwie­weit infek­ti­ons­schutz­recht­liche Beschrän­kungen kultu­reller Akti­vi­täten mit der im Grund­ge­setz veran­kerten Kunst­frei­heit vereinbar sind“. Rund 3000 Vertreter der Kultur­szene unter­stützen das Begehren.

In der Begrün­dung ihres Begeh­rens hielten die Künstler ein beein­dru­ckendes Plädoyer für die Frei­heit der Kunst und ihre Bedeu­tung.

»Wie kann man den Thea­tern mit ihren hervor­ra­genden Hygie­ne­kon­zepten und ihren über­ra­genden Klima­ti­sie­rungs-Möglich­keiten gerade in diesen Zeiten nicht nur nicht vertrauen wollen, sondern nicht auf sie setzen – als sinn­stif­tende und die Gesell­schaft im Inneren zusam­men­hal­tende Vermittler von Werten, die genau zwei Dinge verhin­dern helfen könnten, wovon die Politik doch so häufig mit Grauen spricht: Der Spal­tung unserer Gesell­schaft und der Verfall ihres Bildungs­ni­veaus.«

Kevin Conners
Kevin Conners

»Darf man Goethe, Schiller, Wagner, oder Bach einfach wegsperren? Das Theater, im Auftrag der Regie­rung, bietet einen Ort der Begeg­nung an, wo der Zuschauer die Welt durch andere Augen sieht. Hier findet eine poli­ti­sche und mora­li­sche Ausein­an­der­set­zung statt. Hier wird alles nach­ge­fragt oder in Frage gestellt. Im Theater übt man die Kunst­frei­heit aus.«

» hat auf Grund seiner Geschichte eine beson­dere Verant­wor­tung für die Kunst­frei­heit, ist diese doch seit 1949 auf Grund der Erfah­rungen im Natio­nal­so­zia­lismus im Grund­ge­setz veran­kert… Deutsch­land muss sich diesem schwie­rigen histo­ri­schen Erbe stellen und ihm gerecht werden. Es sollte Vorbild für Europa sein, anstatt der Darstel­lenden Kunst Ihre Lebens­grund­lage zu entziehen.«

Als Vorbild hat sich die Initia­tive die Wiener Seces­sion gewählt, die 1897 von einer Künst­ler­gruppe um gegründet wurde. Ihr hat sie auch das Motto entlehnt.

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Weitere Informationen zur Initiative Aufstehen für die Kunst und die Pressekonferenz zum Nachhören unter: aufstehenfuerdiekunst.de