Für Globetrotter: Am 15. Juli findet im Joan Sutherland Theatre von Sydney die Uraufführung von Elena Kats-Chernin Oper „Whiteley“ statt. Sie erinnert damit an Australiens berühmtesten Avantgarde-Künstler.
Brett Whiteley auf der Opernbühne
von Ruth Renée Reif
26. Juni 2019
Im Joan Sutherland Theatre des Sydney Opera Houses erinnert die Uraufführung der Oper „Whiteley“ von Elena Kats-Chernin an Australiens berühmtesten Avantgarde-Künstler. Brett Whiteley arbeitete in London und New York, wo er im legendären Chelsea Hotel wohnte und mit Janis Joplin und Bob Dylan befreundet war, ehe er sich in den 1970er-Jahren in Lavender Bay am Hafen von Sydney niederließ. In diesem Jahr wäre er 80 Jahre alt geworden. Justin Fleming beginnt sein Libretto mit Brett und Wendy am Strand, eine Begegnung, die Whiteleys Leben und seine Kunst veränderte. Wendy wurde seine Frau und Muse. Bekanntheit erlangte Whiteley 1965 mit seinen Arbeiten über den Londoner Serienmörder John Christie. Er malte eine Reihe von Bildern über die Morde in dem Bestreben, die Gewalt darzustellen. Fleming bringt Whiteleys Auseinandersetzung mit den dunklen Kräften der Seele in sein Libretto ein. Der Schlussakt spielt in Wendys Zaubergarten, den sie nach Whiteleys Drogentod im Alter von 53 Jahren auf einem vermüllten Bahngelände in Lavender Bay anlegte, um die Trauer zu überwinden. David Freeman bindet Whiteleys Kunstschaffen in seine Inszenierung ein und durchmisst auf zehn Bildschirmen eine große Bandbreite seines Werks. Whiteley wird von Leigh Melrose verkörpert. Wendy ist Julie Lea Goodwin. Und am Pult steht Tohu Matheson. Bis 30 Juli ist das Werk zu sehen.
Das Foto zeigt das Gemälde „Selbstporträt im Studio“ von Brett Whiteley aus dem Jahr 1976 (©Wendy Whiteley).