Daniele Orlando
Schönheit und Zauber des Jahreszeitenwechsels
von Attila Csampai
18. Februar 2019
Das Ensemble I Solisti Aquilani und Daniele Orlando haben Antonio Vivaldis Vier-Jahreszeiten-Zyklus zu einem aufregenden Hörfilm verdichtet.
Von Vivaldis Konzertzyklus Die Vier Jahreszeiten gibt es unzählige gute Einspielungen, und doch gelingt es hochmotivierten jungen Ensembles immer wieder, neue Akzente zu setzen in diesem wohl bekanntesten italienischen Barockwerk. Seit dem Siegeszug der historischen Aufführungspraxis geht es da auch immer weniger um vordergründige Streichervirtuosität, sondern um das suggestive Umsetzen des einzigartigen Reichtums an neuen Ideen und Klangfarben in diesem fantastischen Bilderbogen. Das renommierte italienische Kammerensemble I Solisti Aquilani hat jetzt unter der Leitung seines jungen Konzertmeisters Daniele Orlando Vivaldis Naturspektakel in einer hochdramatischen, die wechselnden Stimmungen extrem ausreizenden Version wiederbelebt und dabei radikalhistorische Klarheit mit dem rhythmischen Drive des 21. Jahrhunderts zu einem aufregenden, zwischen Vulkanismus und spiritueller Schönheit wechselnden Hörfilm verdichtet, der höchst suggestiv und voller Demut die Schönheit und den Zauber des Jahreszeitenwechsels vermittelt. Da das 16-köpfige Solisten-Kollektiv den Zyklus als nahtloses Naturschauspiel quasi im Zeitraffer durchmisst, hat der Produzent gleich zwei komplette Aufführungen des Viererpacks auf die CD gepackt, wobei der zweite Durchgang noch wilder und energischer gerät: Ein referenzverdächtiger Doppelpack in audiophiler Transparenz.