Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Klangkörper für zeitgenössische Musik – 75 Jahre DSO
von Ruth Renée Reif
19. November 2021
Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin feiert mit zwei Festkonzerten am 19. und 20. November 2021 in der Berliner Philharmonie sein 75-jähriges Bestehen.
Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) feiert sein 75. Jubiläum. Am 15. November 1946 wurde es im amerikanischen Sektor Berlins als RIAS-Symphonie-Orchester durch den Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS) gegründet.
Eine Waffe im Ringen um die Seele Berlins
Nachdem die Sowjets den westlichen Besatzungsmächten den Zugang zum Berliner Rundfunk verweigerten, hatte die US-Militärregierung den RIAS in Betrieb genommen. Er wurde, wie der Historiker David Clay Large, erklärt, „zu einer Waffe im Ringen um die Seele Berlins“.
Das erste öffentliche Konzert des Orchesters fand unter Walter Sieber im Titania-Palast statt. Erster Chefdirigent wurde 1948 Ferenc Fricsay, der mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen die Tradition des Orchesters als Klangkörper für zeitgenössische Musik begründete.
Eine Klangkultur von größerer Schönheit
Ein Jahr zuvor hatte er in Salzburg Gottfried von Einems Oper Dantons Tod uraufgeführt, und es hieß von ihm, als Schüler von Zoltán Kodály verstehe er es, das Orchester auf ungewöhnliche Weise zu faszinieren.
Fricsay beschränkte sich auf knappe Worte und Gesten, und das Orchester entwickelte unter seinen Händen „eine Klangkultur von größerer Schönheit“, wie ein Kritiker vermerkte. Im Jubiläumskonzert unter der Leitung von Robin Ticciati, der seit 2017 als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des DSO fungiert, erklingen Werke von Ralph Vaughan Williams, George Benjamin, Ernest Chausson u.a. Zudem steht eine Improvisation über Vergangenheit und Zukunft auf dem Programm.
Weitere Informationen zu den Festkonzerten des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin am 19. und 20. November 2021 in der Berliner Philharmonie unter: www.dso-berlin.de