Die Playlist von...
Florian Uhlig
28. April 2020
Florian Uhlig, der als Pianist soeben eine umfangreiche Edition von Robert Schumanns Solo-Klavierwerken einspielt, verrät CRESCENDO seine Lieblingsaufnahmen.
Der Pianist Florian Uhlig widmet sich seit einigen Jahren intensiv den Werken von Robert Schumann. Auf 15 CDs ist seine Edition der Solo-Klavierwerke Schumanns angelegt. In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk erzählte er, wie er an die Interpretation der Werke herangeht. Uhlig betonte dabei das Gefühl: Es sei der Vorzug des Älterwerdens – auch als Interpret – dass man ein Grundgefühl habe, „nämlich das Gefühl des Vertrautseins mit dem Komponisten“. Deswegen könne er „aus einer künstlerischen Intuition“ heraus an das Werk gehen. „Natürlich lernt man immer wieder hinzu, liest immer wieder neue Sachen, hat immer wieder neue Erkenntnisse. Aber analytisch ist das zumindest bei mir in meiner Arbeit überhaupt nicht. Und wenn ich mich ans Klavier setze, dann bin ich ganz frei und ganz spontan.“ Jede CD der Edition trägt ein bestimmtes Motto. 2019 erschien Folge XIII.
Die Playlist von Florian Uhlig
1. Schubert: Schwanengesang | Hermann Prey & Leonard Hokanson (DG)
Eine wunderbare Erinnerung an einen legendären Sänger, mit dem ich als 22-Jähriger meine ersten Schritte in Schuberts Liederwelt gehen durfte. Welch sagenhafter Stimmklang! Welch subtile agogische Nuancen!
2. Schumann: Sinfonien | Sergiu Celibidache, Münchner Philharmoniker (EMI Classics)
Celibidaches Gespür für musikalische Spannung verleiht Schumanns sinfonischem Schaffen enormen Tiefgang. Die Auslotung der komplexen Polyfonie gelingt ungemein bezwingend. Und das Farbenspiel der Münchner Philharmoniker tut ein Übriges, um dem romantischen Geist vollen Ausdruck zu verleihen.
3. Across the Stars | Anne-Sophie Mutter & John Williams (DG)
Ich bin – das muss ich gestehen – Filmmusik-Fan, und John Williams gehört zu den herausragenden Meistern seines Fachs. Seine Partituren sprühen vor melodischem Einfallsreichtum und Musizierlust. Ich hatte die große Freude, im April dieses Jahres einen Ausschnitt dieses Programms mit Anne-Sophie Mutter im Boulez Saal in Berlin zu spielen.
4. Underground | Thelonious Monk (Sony)
Fabelhafter Groove, gechillte Pianistik und überbordendes Improvisationstemperament. Ich liebe diese Platte, besonders wenn ich unterwegs bin und Musik höre. Ein Garant für gute Laune!
5. Mozart: Klarinettenkonzert | Sabine Meyer (EMI Classics)
Sabine Meyer spielt mit entwaffnender musikalischer Aufrichtigkeit und noblem Sinn für Farben und Nuancen. Das ist traumhafter Mozart! Es ist mir eine große Ehre, ab Oktober dieses Jahres ihr Kollege an der Musikhochschule in Lübeck zu werden.