Die Playlist von...
Greg Anderson & Elizabeth Joy Roe
14. Juni 2018
Die amerikanischen Pianisten Greg Anderson und Elizabeth Joy Roe stehen für originelle Eigenbearbeitungen. CRESCENDO verraten sie, welche Tracks sie privat hören.
Die Playlist von Greg Anderson
1. Francis Poulenc: Tel jour, telle nuit
Ich bin völlig überwältigt von Poulencs unendlichem Einfallsreichtum. Seine Musik ist mit so großer Wärme, so freudigen Überraschungen gefüllt! Und Nous avons fait la nuit, aus diesem Liederzyklus ist vielleicht das unumwunden romantischste Lied des 20. Jahrhunderts. Es berührt mich zutiefst.
2. Gesualdo: Io tacerò / David Lang: wed
Obwohl diese beiden Stücke im Abstand von 403 Jahren komponiert wurden, warten beide mit überwältigenden harmonischen Wendungen auf. Ich fühle mich beim Hören, als würde ich durch kosmische Regenbögen schweben. Diese beiden Stücke lege ich ein, wenn ich in eine Welt der Tagträume, der Schönheit und der frei fliegenden Gedanken entschwinden will.
3. Art Tatum: Happy Feet (1938)
Unglaubliches Klavierspiel. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen.
Die Playlist von Elizabeth Joy Roe
1. Radiohead: Let Down
Mit dem Album „OK Computer“ lernte ich in meiner Jugend die Musik von Radiohead kennen, und Let Down ist mein Lieblingstrack daraus. Er schafft ein geradezu kathartisches Hörerlebnis und repräsentiert ein Paradox vieler Radiohead-Songs: Der Text ist desillusionierend, die zugehörigen Klänge schwärmerisch.
2. Sufjan Stevens, Nico Muhly, Bryce Dessner, James McAlister: Venus
Ich höre mir diese schillernde, weltrauminspirierte Musik gerne im Flugzeug an. Letzten Sommer durfte ich Sufjan und Co. in L. A. erleben – eine überirdische Erfahrung: Ich aalte mich in den pulsierenden Klängen, als wäre ich von Venus selbst hypnotisiert.
3. Kendrick Lamar: DAMN
Gewinner des diesjährigen Pulitzer-Preises für Musik. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen.