Am 2. Juni 2019 hat an der Oper Frankfurt am Main das sizilianische Musikdrama „Król Roger“ von Karol Szymanowski Premiere.

Diony­si­sches und Apol­li­ni­sches

von Ruth Renée Reif

30. Mai 2019

„Der erste Akt ist die Erstar­rung der byzan­ti­ni­schen Formen… und vor diesem Hinter­grund die lichte Gestalt des Hirten, der zu einer anderen Freude aufruft… Der zweite Akt – das ist der Osten – grell, die Augen blen­dend… Der dritte Akt – das ist die Erfül­lung der größten Sehn­süchte“, beschreibt der Drama­tiker und Libret­tist Jarosław Iwaszkie­wicz den Aufbau von „Król Roger“. Begeis­tert vom kultu­rellen Schmelz­tiegel Sizi­lien, den er auf seinen Reisen in den Süden kennen­ge­lernt hatte, schuf mit ihm das „sizi­lia­ni­sche Musik­drama“ um den Norman­nen­könig Roger II. Dessen Herr­schaft wird von einem unbe­kannten Hirten, infrage gestellt. Er gründet seinen eigenen Kult und zieht mit seinen Anhän­gern über das Land. Mit Reden über einen schönen, jungen Gott verführt der Hirte das Volk und schließ­lich sogar Königin Roxana. Musik­ma­te­rial aus drei Kultur­kreisen, dem Byzan­ti­nismus, dem arabisch-indi­schen Orient und der grie­chisch-römi­schen Antike verar­bei­tete Szyma­nowski zu einer Partitur voller Klang- und Farben­pracht. bringt das Werk, in dem das Diony­si­sche und Apol­li­ni­sche zur Verschmel­zung kommen, in Szene. Die musi­ka­li­sche Leitung liegt in den Händen von . Die Titel­partie verkör­pert Lukasz Golinski, Königin Roxana ist Sydney Manca­sola, und der Hirte ist Gerard Schneider. Weitere Auffüh­rungen gibt es am 6., 9., 15., 19., 22., 27. und 29. Juni 2019. 

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