Konstantia Gourzi

Klang­skulp­turen der Gegen­wart

von CRESCENDO Redaktion

27. März 2024

Frühlings- und Sommerkonzerte, Festivals und Festpiele – sie alle stehen in den Startlöchern. Umso schöner, wenn ein paar Highlights frei Haus geliefert werden. Besonders lohnenswert: Konzerte mit Musik der griechischen Dirigentin und Komponistin Konstantia Gourzi.

ist nicht nur eine der bedeu­tendsten Diri­gen­tInnen und Kompo­nis­tInnen der Gegen­wart – zuletzt erhielt sie als „Kompo­nistin des Jahres“ den Opus Klassik 2023 –, sie ist auch eine der neugie­rigsten und rührigsten. Entspre­chend aufre­gend sieht ihr Termin­ka­lender aus. Dass sie sich dennoch genug Zeit nimmt für ihre Musik, kann man hören. Denn nicht nur die Titel ihrer Kompo­si­tionen sind die pure Poesie – man denke an Anájikon mit dem Unter­titel The Angel in the blue garden, Lulla­bies for three flowers, Messages between trees, Melo­dies from the sea oder Whis­pers in a walnut tree –, sondern sie schafft damit hoch­kom­plexe und dabei wunderbar harmo­ni­sche Klang­land­schaften, die sowohl geistig als auch emotional mehr als berühren, mehr als verzau­bern – sie nehmen den Hörer mit auf eine Reise. Was nicht falsch zu verstehen ist: Es ist keine Reise in die Vergan­gen­heit – es ist eine Reise im Hier und Jetzt. Immer geht es Gourzi um die Ausein­an­der­set­zung mit der Gegen­wart, Repro­duk­tion lang­weilt, ja ärgert sie. Wenn es so etwas gibt wie realis­ti­sche Poesie, dann beschreibt das Gourzis Musik ganz gut. Inno­vativ und visionär lässt sie schweben, sich selbst finden, Neues erfahren und erwei­tert so das Bewusst­sein.

Wer darauf also Lust hat, sollte in diesem Früh­ling und Sommer ein paar Termine im Kalender frei­halten – anbei eine kleine Auswahl:

Auftakt ist in der Hofburg­ka­pelle Wien mit einer öster­rei­chi­schen Urauf­füh­rung: Telestía. Im April dann in Bonn jenes Melo­dies from the sea mit an der Viola und am Klavier und kleinen Schlag­zeug.

Keines­falls entgehen lassen sollte man sich Ende April das Heiden­heimer Konzert. Hier treten unter anderem die Block­flö­tistin und der Brat­scher Nils Mönke­meyer mit den Werken Messages between trees II und Dance for two auf (zwei Stücke des 2023 erschie­nenen Albums Dance for two von Mönke­meyer und Ober­linger).

Im Mai gibt es drei weitere Urauf­füh­rungen, jeweils eine in Luxem­burg, Köln und Bonn, ähnlich geht es im Juni weiter, unter anderem mit dem Bach­chor in Salz­burg und beim Eröff­nungs­kon­zert der Fest­spiele Meck­len­burg-Vorpom­mern in Wismar.

Und ob es das Beste ist, was hier am Schluss genannt sei …? Immerhin aber ist das Portrait-Konzert im Rahmen der Gezei­ten­kon­zerte am 3. Juli in der Kunst­halle Emden das umfang­reichste Konzert mit Werken von Konstantia Gourzi, mit dabei wieder Nils Mönke­meyer an der Brat­sche, William Youn am Klavier, und die Kompo­nistin selbst an Klavier und kleinem Schlag­werk. Unbe­dingt hingehen!

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Alle Termine und Veranstaltungsorte unter www-https://konstantiagourzi.com/termine/

Fotos: Astrid Ackermann