Amirhossein Allahdadi u.a.
Neue kreative Prozesse
von Ruth Renée Reif
11. März 2023
Amirhossein Allahdadi, Angel Hernández, Konstantinos Koutroumpis, Daniel Sabzghabaei, José Sosaya Wekselman, Hristina Susak und Yijie Wang erhalten von den Duisburger Philharmonikern ein transkulturelles Kompositionsstipendium.
Die Komponisten Amirhossein Allahdadi, Angel Hernández, Konstantinos Koutroumpis, Daniel Sabzghabaei, José Sosaya Wekselman, Hristina Susak und Yijie Wang erhielten von den Duisburger Philharmonikern transkulturelle Kompositionsstipendien. Die Vergabe erfolgte im Rahmen des Wettbewerbs Call-for-Compositions.
Amirhossein Allahdadi stellt die gezupfte Langhalslaute Tar in den Mittelpunkt seiner Komposition My Universe Vibes und knüpft damit sowohl an die iranische Musiktradition als auch an die Techniken der Minimal Music an.
Angel Hernández lässt sich für seine Komposition Joarotu von den Rhythmen und Traditionen der Ureinwohner seiner venezolanischen Heimat anregen.
Konstantinos Koutroumpis bringt in seiner Komposition Drosoulites die traditionelle Lyra zum Einsatz, um den kretischen Mythos der Schlacht von Frangokastello zu erzählen.
Daniel Sabzghabaei erinnert mit seiner Komposition Hommage a Khaleqi an das von Ruhollâh Xâleqi komponierte und von Hossein Gol‑e Golab getextete und auf den Zweiten Weltkrieg zurückgehende patriotische Lied Ey Iran.
José Sosaya Wekselman setzt in seiner Komposition Mantu für Panflöte und Orchester die Struktur der Totenmäntel aus der Kultur der Paracas um.
Hristina Susak widmet ihre Komposition Sacrificium den Glissandi des Streichinstruments aus dem Balkanraum Gusle.
Yijie Wang lässt sich für ihre Komposition The Peony Pavilion von zwei Szenen der chinesischen Kun-Oper aus dem 14. Jahrhundert inspirieren, die den Frühlingsausflug einer edlen Dame mit ihrer Zofe beschreiben.
Der Intendant der Duisburger Philharmoniker, Nils Szczepanski, hatte die Idee zu einem Kompositionswettbewerb, der unter dem Titel Call-for-Compositions im Herbst 2022 weltweit ausgeschrieben wurde. „Alle Kulturen sind immer schon offene, gemischte Systeme, sind vielfach verflochten in Geschichte und Gegenwart, in Kunst und Sprache mit anderen Kulturen“, erläutert Szczepanski. „Wir wollen aus diesem Reichtum neue kreative Prozesse anregen und dabei transkulturelle Verbindungen hörbar machen.“
Aus den 146 Einsendungen wählte eine Jury, der die Musikethnologin Yalda Yazdani, die Perkussionistin Lin Chen und der Community Musician Koray B. Sari angehörten, unter dem Vorsitz der Komponistin und Dirigentin Konstantia Gourzi sieben Komponisten aus. Diese können in den kommenden Wochen im Rahmen von Workshops mit Gourzi ihre Kompositionen erarbeiten. „Den Austausch zwischen den Komponisten im Rahmen dieses Wettbewerbs – nicht nur über die Kompositionen zu diskutieren, sondern sich über die eigene kulturelle Identität offen auszutauschen – sehe ich als besonders wertvoll, hoffnungsvoll und zukunftsorientiert an“, erklärt Gourzi. „Bewusst die eigene Tradition zu erkennen, sie zu akzeptieren und diese mit anderen Traditionen musikalisch zu verbinden, finde ich künstlerisch spannend und erweiternd.“ Gourzi steht auch am Pult der Duisburger Philharmoniker, wenn die Kompositionen uraufgeführt werden.
Gourzi ist Composer in Residence der Duisburger Philharmoniker. Außerdem kuratiert und leitet sie auch das »Eigenzeit«-Festival für zeitgenössische Kammermusik Musik von Jetzt. 13 Konzerte stehen auf dem Programm.
Weitere Informationen zum Konzert der Duisburger Philharmoniker unter Konstantia Gourzi, das mit Uraufführungen von Amirhossein Allahdadi, Angel Hernández, Konstantinos Koutroumpis, Daniel Sabzghabaei, José Sosaya Wekselman, Hristina Susak und Yijie Wang am 23. Juni 2023 stattfindet: duisburger-philharmoniker.de
Weitere Informationen zum »Eigenzeit«-Festival für zeitgenössische Kammermusik Musik von Jetzt, das vom 5. bis 14. Mai 2023 mit Musikern der Duisburger Philharmoniker stattfindet: duisburger-philharmoniker.de