Frank Dupree

Swing und Schmiss

von Mario-Felix Vogt

17. August 2021

Sinfonischer Jazz! Frank Dupree widmet sich mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Case Scaglione der Wiederentdeckung der jazzigen Kompositionen von Nikolai Kapustin.

„Russe in Gershwins Klei­dung“ wird der Kompo­nist und Pianist Nikolai Kapustin (1937–2020) gerne mal genannt, da er Jazziges gekonnt mit Elementen aus Werken klas­si­scher Kompo­nisten wie Bach, Prokofjew und Stra­winsky kombi­niert. Eine solche Musik ist für den aus dem badi­schen Rastatt stam­menden Klassik-Pianisten wie gemacht, schließ­lich ist er auch gelernter Jazz­schlag­zeuger.

Aufnahme des Vierten Klavier­kon­zerts von Nikolai Kapustin mit Frank Dupree und dem unter Case Scaglione

Im Klavier­kon­zert wirbelt Dupree mit seinen Blue Slicks so tempe­ra­ment­voll über die Tastatur, dass man kaum auf dem Stuhl sitzen­bleiben kann. Die nieder­län­di­sche Geigerin fühlt sich in den Groove dieser Musik eben­falls gekonnt ein, wie auch das Würt­tem­ber­gi­sche Kammer­or­chester Heil­bronn unter dem Ameri­kaner Case Scaglione, das die Solisten mit Swing und Schmiss begleitet und auch in der Kammer­sin­fonie mit Tempe­ra­ment und Sinn für Farben glänzt. Ein mitrei­ßendes Album, das einfach Spaß macht.

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Im Gespräch erzählt Frank Dupree, wie er die Kompositionen Nikolai Kapustins entdeckte. Das Gespräch mit Frank Dupree: CRESCENDO.DE

Fotos: Marco Borggreve