Gerd Kühr
Vor der Wende – nach der Wende
von Ruth Renée Reif
8. Juli 2021
Gerd Kühr taucht mit seiner Oper „Paradiese“ in die deutsch-deutsche Geschichte Berlins der letzten Jahrzehnte ein. Die Uraufführung unter der Leitung von Ulf Schirmer erfolgt an der Oper Leipzig.
Paradiese ist der Titel der neuen Oper von Gerd Kühr. Ulf Schirmer, der Generalmusikdirektor und Intendant der Oper Leipzig, den mit Kühr eine lange Künstlerfreundschaft verbindet, erteilte ihm den Auftrag. Begegnet waren die beiden einander zum ersten Mal 1985. Kühr bearbeitete damals das Ballett Orpheus seines Lehrers Hans Werner Henze. Schirmer erlebte auch die Uraufführungen von Kührs erster Oper Stallerhof nach dem gleichnamigen Theaterstück von Franz Xaver Kroetz 1988 und seiner zweiten Oper Tod und Teufel mit einem Libretto von Peter Turrini.
Das Schweigen, die Ruhe
„Auffallend sind das Schweigen, die Ruhe, sind Linien… kleine Tonschritte und ein teppichartiges Gewebe“, beschreibt er Kührs Tonsprache und hebt vor allem ihre „dramatische Komponente“ hervor. Paradiese erzählt die Initiationsgeschichte eines jungen Mannes namens Albert vor dem Hintergrund deutsch-deutscher Geschichte. Das Libretto, das ins Westberlin der 1970er-Jahre, auf die Pfaueninsel, in die Westberliner Theaterszene der Vorwendezeit und in die Jahre nach der Wende führt, verfasste der Schriftsteller Hans-Ulrich Treichel. Die musikalische Leitung übernimmt Schirmer. Regie führt Barbora Horáková Joly, und die Partie des Albert verkörpert Mathias Hausmann.
Weitere Aufführungen erfolgen am 10. und 11. Juli 2021. Informationen unter: www.oper-leipzig.de