Boris Giltburg
Gespür für Zwischentöne
5. Februar 2019
Der Pianist Boris Giltburg zieht den Hörer durch eine bezaubernde Sanglichkeit sofort in den Bann.
Boris Giltburg eröffnet seine Liszt-Einspielung mit der lyrischen Rigoletto-Paraphrase, in der er den Hörer durch eine bezaubernde Sanglichkeit sofort in den Bann zieht. Seine dynamische Gestaltung wie auch der Umgang mit Klangfarben zeugen von einem besonderen Gespür für feine Zwischentöne, nicht zuletzt in den virtuosen Passagen der technisch ungeheuer herausfordernden Études d´exécution transcendante. Die Interpretation der zwölf Etüden zeichnet sich durch einen feurig-leidenschaftlichen Gestus aus, wobei Giltburg es versteht, die Klangmöglichkeiten des Klaviers voll und ganz auszuschöpfen. Im Lyrischen zärtlich und bewegend, im Virtuosen aufbrausend und leidenschaftlich – Giltburg beweist, dass Franz Liszts berühmte Etüden weit mehr zu bieten haben als bloße Virtuosen-Kunst.