Boris Giltburg

Gespür für Zwischen­töne

von Alexander Fischerauer

5. Februar 2019

Der Pianist Boris Giltburg zieht den Hörer durch eine bezaubernde Sanglichkeit sofort in den Bann.

eröffnet seine Liszt-Einspie­lung mit der lyri­schen Rigo­letto-Para­phrase, in der er den Hörer durch eine bezau­bernde Sang­lich­keit sofort in den Bann zieht. Seine dyna­mi­sche Gestal­tung wie auch der Umgang mit Klang­farben zeugen von einem beson­deren Gespür für feine Zwischen­töne, nicht zuletzt in den virtuosen Passagen der tech­nisch unge­heuer heraus­for­dernden Études d´exécution tran­s­cen­dante. Die Inter­pre­ta­tion der zwölf Etüden zeichnet sich durch einen feurig-leiden­schaft­li­chen Gestus aus, wobei Gilt­burg es versteht, die Klang­mög­lich­keiten des Klaviers voll und ganz auszu­schöpfen. Im Lyri­schen zärt­lich und bewe­gend, im Virtuosen aufbrau­send und leiden­schaft­lich – Gilt­burg beweist, dass Franz Liszts berühmte Etüden weit mehr zu bieten haben als bloße Virtuosen-Kunst.