Håkon Korn­stad würde wohl auch einen guten Finnen abgeben. Denn mit seinen skan­di­na­vi­schen Nach­barn teilt der norwe­gi­sche Saxo­fo­nist und Tenor den Hang zum Skur­rilen, nicht aus Geltungs­be­dürfnis, sondern aus Neugier. Zunächst solide etabliert in der jungen Jazz­szene der Nuller­jahre, war ihm das Saxofon nicht genug, und so ließ er sich zum Opern­sänger ausbilden. Seitdem ist Korn­stad in beiden Fächern unter­wegs und verknüpft in Projekten wie seinem Trio mit dem Akkor­deo­nisten Frode Haltli und dem Kontra­bas­sisten Mats Eilertsen die Welten. „For You Alone“ bringt als zweites Album der Band Webern und Strauss, Mascagni oder auch Henry Geehl zusammen. Es nimmt sich die Frei­heit, ein Kinder­to­ten­lied instru­mental anzu­stimmen, Traum durch die Dämme­rung wiederum mit geschmei­digen Saxo­fon­gir­landen zu umranken, über­haupt Inter­pre­ta­tion als Frei­heit im ehrfürchtig melo­di­schen Kontext auf melan­cho­li­scher Basis zu verstehen. Und gerade diese Mischung aus Behut­sam­keit und Beweg­lich­keit macht aus der Mixtur etwas Beson­deres.