HAUEN UND STECHEN

Relikte einer verlo­renen Vergan­gen­heit

von Ruth Renée Reif

7. Oktober 2020

Das Musiktheaterkollektiv HAUEN UND STECHEN wählt Rimski-Korsakows Oper „Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesh“zur Grundlage seiner Performance. Premiere ist in der Oper Halle.

Das Musik­thea­ter­kol­lektiv HAUEN UND STECHEN wählt Rimski-Korsa­kows Oper Die Legende von der unsicht­baren Stadt Kitesh zur Grund­lage seiner Perfor­mance. Première ist am 18. Oktober 2020 in der Oper .

(im Titel­bild des Beitrags auf einem Gemälde von Walentin A. Serow, Tret­jakow Galerie) bringt in seiner Oper Die Legende von der unsicht­baren Stadt Kitesh zwei Legenden zusammen. Die christ­lich-escha­to­lo­gi­sche von der unsicht­baren Stadt Kitesh verbindet er mit jener von Pjotr und Fewro­nija aus Murom, die von der starken und den Tod über­dau­ernden Liebe zwischen dem Muromer Fürsten Pjotr und der Bauern­tochter Fewro­nija erzählt. So wird in seiner Oper Fewro­nija, die im Wald die Tiere füttert und mit ihnen spricht, vom Fürs­ten­sohn Wsewolod zur Braut genommen. Als die Horde der Tataren einfällt, alle Bewohner tötet und Fewro­nija gefangen nimmt, stirbt auch Wsewolod. Doch nach seinem Tod erscheint er Fewro­nija, und sie geht mit ihm in das para­die­si­sche Kitesh ein.

Expres­sive Musik­thea­ter­sprache

Das Musik­thea­ter­kol­lektiv HAUEN UND STECHEN wählt Rimski-Korsa­kows Oper als Ausgangs­punkt seiner Perfor­mance. 2012 von den Opern­re­gis­seu­rinnen Fran­ziska Kron­foth und Julia Lwowski sowie dem Gale­risten Thilo Mössner ins Leben gerufen, arbeitet das Kollektiv an einer ästhe­tisch enga­gierten, expres­siven Musik­thea­ter­sprache.

Der Dirigent Peter Schedding

Über­nimmt die musi­ka­li­sche Leitung der Perfor­mence Kitesh: Peter Sched­ding
(Foto: © Wenzel Falk)

Mit Musik des zeit­ge­nös­si­schen Kompo­nisten Alex­ander Cher­nyshkov sucht es, in Kitesh zu ergründen, was Geheimnis und Glauben als Relikt einer verlo­renen Vergan­gen­heit noch bewirken können. Das Publikum wird dabei einbe­zogen. Es ist einge­laden, sich mit den Darstel­lern und Musi­kern auf die Reise zum sagen­haften Kitesh und damit auch zu einer besseren Version der eigenen Stadt zu bewegen. Regie führt Fran­ziska Kron­foth. Die Rolle der Fewro­nija über­nimmt Anke Berndt, und die musi­ka­li­sche Leitung liegt in den Händen von Peter Sched­ding. Die Première findet am 18. Oktober statt. Weiter Auffüh­rungen gibt es am 24. und 30. Oktober 2020.

Weitere Infor­ma­tionen: www​.buehnen​-halle​.de