Blumenroth & Oganesjan

Ein musi­ka­li­scher Kosmos

von Ilaria Heindrich

6. Februar 2023

Der Cellist Hendrik Blumenroth und die Pianistin Margarita Oganesjan tauchen auf ihrem neuen Album mit den Cellosonaten in »Beethovens Kosmos« ein.

Ludwig van Beet­ho­vens Cello­so­naten gehören zu den faszi­nie­rendsten Zyklen der Musik­ge­schichte, da sie die künst­le­ri­sche Entwick­lung des Kompo­nisten auf einzig­ar­tige Weise hörbar werden lassen. Die Sonaten Opus 5 sind Werke des jungen Beet­ho­vens, die Sonate Opus 69 zählt zu den Haupt­werken des „Mitt­leren Beet­hoven“, während die beiden letzten Cello­so­naten prägend für die spätere Stil­phase waren.

Hendrik Blumen­roth und Marga­rita Oganesjan widmen sich diesen Werken auf ihrem Album „Beet­ho­vens Kosmos“. „Man kommt über den Mikro­komos der Sonaten zum Makro­kosmos Beet­ho­vens Werk und Leben“, sagt Oganesjan. Hört man in den frühen Sonaten noch den rebel­li­schen Ton und erkennt den Fokus auf Virtuo­sität, lässt sich in den späteren Sonaten deut­lich die inner­liche Zerris­sen­heit Beet­ho­vens spüren: Sie werden musi­ka­lisch expe­ri­men­tier­freu­diger, gewagter. Klingen aber auch zerris­sener, „schroffer“.

Die unglaub­lich große musi­ka­li­sche Band­breite dieser Stücke stellt das Duo vor eine große Heraus­for­de­rung: so unter­schied­lich wie der Charakter der einzelnen Sonaten, so viel­seitig müssen die Musiker diese inter­pre­tieren. Blumen­roth und Oganesjan gelingt dies wunderbar. In ihrem hervor­ra­genden Zusam­men­spiel bringen sie die verschie­denen Nuancen dieser kammer­mu­si­ka­li­schen Werke mit Leiden­schaft und Virtuo­sität hervor. Sie durch­dringen die Musik Beet­ho­vens und offen­baren deren emotio­nale Tiefe auf eindring­liche Weise.