Jonathan Tetelman

Kraft­voll und sensibel

von Dorothea Walchshäusl

13. September 2022

Der Tenor Jonathan Tetelman zeigt auf seinem Album »Arias« die beeindruckende Bandbreite seiner Stimmkunst.

Gerade erst hat sein Debut­album veröf­fent­licht. Mit seiner Aufstei­ger­ge­schichte aber ist er schon jetzt ein Original. „Vom DJ zum Opern­star“ könnte der Titel lauten, schließ­lich hat der Sänger nach seinem Bachelor-Abschluss als Bariton und dem sukzes­siven Wechsel ins Tenor­fach während seines weiteren Studiums erst einmal einige Jahre in New Yorker Clubs gear­beitet, um abzu­warten, wie es mit der Entwick­lung seiner Stimme weiter­gehen würde. Es hat ihm offen­sicht­lich nicht geschadet. Davon zeugt sein Album „Arias“, auf dem der 33-Jährige mit seiner Inter­pre­ta­tion von fran­zö­si­schem und italie­ni­schem Reper­toire einen farben- und span­nungs­rei­chen Einblick in seine Stimm­kunst gibt. Ob bei Addio fiorito asil aus Puccinis Madama Butterfly, bei Auszügen aus Fran­cesca da Rimini von oder bei den Verdi-Arien: Tetelman zeigt sich mit sattem Timbre, kraft­voll bril­lanter Stimm­füh­rung und expres­siver Emotio­na­lität als hoch­sen­si­bler und markanter Inter­pret glei­cher­maßen. Begleitet wird er dabei vom Orquesta Filar­mó­nica de Gran Canaria unter der Leitung von Karel Mark Chichon. Ein großer erster Wurf eines viel­ver­spre­chenden Künst­lers.

Fotos: Ben Wolf / DG