Katie Mahan

Der Sound Amerikas

von Dorothea Walchshäusl

19. Mai 2020

Katie Mahan spielt Kompositionen von George Gershwin in Bearbeitungen für Solo-Klavier.

ist der wohl beste Beweis für die Über­flüs­sig­keit stilis­ti­scher Schub­laden in der Musik. Eigent­lich. Dennoch scheint es der Pianistin Katie Mahan, ein Anliegen gewesen zu sein, den „klas­si­schen Gershwin“ zu zeigen. Zumin­dest hat sie ihr neues Album „Clas­sical Gershwin“ genannt.

Katie Mahan präsen­tiert darauf nicht nur seine beiden ursprüng­lich für Klavier und Orchester konzi­pierten Rhap­so­dien, sondern auch verschie­dene seiner Lieder wie I got Rhythm oder Embraceable you in Bear­bei­tungen für Solo-Klavier, wobei sie die meisten der Werke selbst arran­giert hat. Das Ergebnis ist dann zum Glück doch weniger klas­sisch redu­ziert, als es der Titel vermuten ließe. Statt­dessen bringt Mahan mit mal kernig prägnantem, mal samtig weichem Anschlag eben jene Mischung aus sinn­lich schwel­ge­ri­schen Melo­dien und herr­lich swin­genden Rhythmen zum Klingen, die Gershwins Sound so einzig­artig machen.