Kristian Bezuidenhout

Bezu­iden­houts Rendez­vous mit Amadé

von Barbara Schulz

7. September 2016

Kristian Bezuidenhout hat mit dem Freiburger Barockorchester Mozarts Klavierkonzerte eingespielt.

Er würde lieber mit dem gut gelaunten Haydn als mit einem viel­leicht mons­trösen Mozart einen trinken gehen, sagt er. Aber dass emotio­nale Frei­heit erst mit Beet­hoven beginnen darf, das wider­legt mit seiner Einspie­lung der Mozart­schen Klavier­kon­zerte K 413 bis 415 so bril­lant, dass kein Zweifel besteht: Die beiden sind ein altes Paar. Uner­hört neugierig und souverän rast Bezu­iden­hout über die Tasten, um im nächsten Moment in Minia­turen zu verharren, sie in einer Rein­heit zu zeichnen, die gänz­lich ohne Pathos auskommt – und dabei bis ins Mark erschüt­tert. Er erobert den Flügel, und er erobert Mozart. So intensiv, entfes­selt und lebendig, dabei kontrol­liert und klang­lich fein hat man die drei Klavier­kon­zerte noch nie gehört. Das hat verstanden, was er will. Und entwi­ckelt einen über­wäl­ti­genden Reichtum an Klang und musi­ka­li­scher Wahr­haf­tig­keit.