NDR Elbphilharmonie Orchester
Vom Hall getragen
10. März 2017
Alles, was dem Klangkörper an Dynamik möglich zu sein scheint, wird in der „Sinfonie Aus der Neuen Welt“ ausgereizt und vermischt sich in der pompösen Raumakustik.
In rasantem Tempo nimmt das NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Krzysztof Urbański die Herausforderung, die ein so bekanntes Werk – die 9. Sinfonie von Antonín Dvořák – an die Interpreten stellt, unerschrocken an. Alles, was dem Klangkörper an Dynamik möglich zu sein scheint, wird in der Sinfonie Aus der Neuen Welt ausgereizt und vermischt sich in der pompösen Raumakustik der Hamburger Laeiszhalle zu einem Feuerwerk an orchestralen Farben. Auch das anschließende Werk, das ebenfalls von Dvořák stammende und etwas unbekanntere Orchesterstück Heldenlied (op. 111), überzeugt durch eine malerische Spielweise und ausdrucksvolles Musizieren, das durch den großen Hall an Fülle und Klang gewinnt. Eine der interpretatorischen Clous der Einspielung ist, dass im dritten Satz bei der Wiederholung des ertsen Parts die ersten vier Takte weggelassen werden: Urbański fand bei der intensiven Beschäftigung mit Manuskript und Originalstimmen heraus, dass diese heute übliche Wiederholung vom Komponisten nicht vorgesehen war. So bekommen die Takte bei ihrer Wiederkehr im Da Capo eine ganz neue Bedeutung verliehen.